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Prof. Dr.-Ing. Anja Heßelbarth
Erstellt von Prof. Dr.-Ing. Anja Heßelbarth, Fakultät Geoinformation |

Neue Professorin für Angewandte Geodäsie berufen

Zum Wintersemester 2022/23 wurde Dr.-Ing. Anja Heßelbarth als Professorin für Angewandte Geodäsie an der Fakultät Geoinformation berufen. Wir wünschen Prof. Heßelbarth einen guten Start und viel Erfolg für ihre Arbeiten in Lehre und Forschung an unserer Fakultät.

Prof. Dr.-Ing. Anja Heßelbarth stellt sich vor

In der Vermessung bzw. Geodäsie bin ich mittlerweile seit über 25 Jahren tätig, ich habe es sozusagen von der Pike auf gelernt. Nach der Vermessungstechnikerausbildung begann ich im Jahr 2000 das Diplomstudium „Geodäsie“ an der Technischen Universität (TU) Dresden, welches ich 2005 erfolgreich abgeschlossen habe. Anschließend blieb ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geodätischen Institut der Universität treu. Neben der Lehrtätigkeit habe ich mich auf das Fachgebiet präzise satellitenbasierte Positionsbestimmung spezialisiert und zum Thema „Statische und kinematische GNSS-Auswertung mittels Precise Point Positioning (PPP)“ promoviert.

Nach dieser wissenschaftlichen Tätigkeit hatte ich als Leiterin des Referentenbereichs „SAPOS und Schwerefestpunktfeld“ die Möglichkeit, in einer Behörde (Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen) zu arbeiten und die Verwaltungsabläufe, die Organisation der einzelnen Abteilungen sowie den Bereich des Kundenservices kennenzulernen.

Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Neustrelitz in der Abteilung „Nautische Systeme“ konnte ich meine Kolleginnen und Kollegen erfolgreich überzeugen, dass die Geodäsie auch für maritime Anwendungen ein wichtiges Aufgabengebiet ist; sei es bei der vollständigen Koordinatenangabe von Vermessungspunkten, bei der exakten Einmessung von Binnenschiffen oder bei der Erzeugung von Referenztrajektorien mittels motorisierten Tachymeter mit automatisierter Zielverfolgung. Die eigentliche Aufgabe war allerdings die Entwicklung eines Echtzeit-RTK-Algorithmus einschließlich Integritätsbewertung für die cm-genaue Positionsbestimmung von Schiffen sowohl auf Binnengewässern als auch auf der Ostsee. Dass dieser Algorithmus nicht nur im Labor, sondern auch auf zahlreichen Messkampagnen funktionierte, konnte erfolgreich nachgewiesen werden. Nach einigen Jahren zog es mich wieder nach Dresden an die TU. Hier konnte ich mich für das Thema „GNSS mittels Smartphones“ begeistern. Zahlreiche Analysen und Messungen konnten nachweisen, dass auch mit diesen „Empfängern“ cm-Genauigkeit erreicht werden kann.

Zum Thema Smartphone bzw. LowCost-GNSS möchte ich nun an der HTW weiter forschen. Zusätzlich interessiert mich das Thema neue GNSS-Korrekturdaten und Services. Dies sind zum Beispiel der sich im Aufbau befindende Galileo High Accuracy Service oder der neu geplante SAPOS Dienst basierend auf PPP-SSR (State Space Representation) Korrekturdaten. Diese aktuellen Trends im Bereich GNSS ermöglichen in naher Zukunft zahlreiche neue Anwendungen für zivile Nutzer und bieten daher ein breites Forschungspotential.

In meiner Lehrtätigkeit möchte ich die Studierenden für die Geodäsie begeistern und zeigen, dass dieser relativ kleine Fachbereich überall präsent und sehr vielfältig ist. Auch wenn heute viele Auswertungen und Analysen in Computerprogrammen oder in Vermessungsinstrumenten selbst erfolgen, ist es mir ein großes Anliegen, den Studierenden zu zeigen, welche mathematischen und geodätischen Berechnungsalgorithmen und Prozesse im Hintergrund ablaufen.

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