Fakultät Geoinformation

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Ausgrabungsstätte Al-Mabiyat in Saudi-Arabien
Erstellt von Prof. Dr. Bernd Teichert, Christiane Richter |

GPS-Messungen in der Wüste Saudi-Arabiens

In diesem Jahr startete ein interdisziplinäres Projekt des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) Berlin in Kooperation mit der Royal Commission for Al Ula/Saudi Arabia zur „Früh-Islamischen Urbanisierung im Hedschas“, einer Gebirgslandschaft im westlichen Saudi-Arabien. Im Zentrum des bis 2024 geplanten Projektes steht die archäologische Stätte Al-Mabiyat etwa 20 km südlich von Al-Ula in der Provinz Medina.

Die Oasenstadt Al-Ula wurde bereits im 6. Jhd. v. Chr. gegründet und spielte aufgrund ihrer Lage an der Weihrauchstraße über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle. Nördlich von Al-Ula befindet sich das UNESCO-Weltkulturerbe Hegra, erbaut vor mehr als 2000 Jahren von den Nabatäern; ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Al-Mabiyat, auch bekannt als Qurh, war das nächstgelegene Handelszentrum der Region. Es erlebte seine Blütezeit ungefähr vom 7. bis Mitte des 13. Jhd. n. Chr. und ist heute eine Ruinenstadt.

Eine erste archäologische Grabungskampagne startete von Oktober bis Mitte Dezember 2022. Im Rahmen dieser Kampagne bestand eine wichtige Aufgabe in der Schaffung eines geodätischen Lage- und Höhennetz. Diese Aufgabe übernahm Prof. Dr. Bernd Teichert von der Fakultät Geoinformation.

Vom 3. bis 17. November 2022 reiste er nach Al Ula, um das Grundlagennetz für das Grabungsgebiet anzulegen. Insgesamt konnten im Rahmen der Messkampagne 13 Festpunkte mittels RTK-Messung unter Nutzung von GNSS-Geräten der Firma Emlid (Reach RS2) bestimmt werden. Das Netz wird in den kommenden Jahren als Grundlage für die Einbindung der archäologischen Grabungen in das Internationale Terrestrische Referenzsystem (ITRF) dienen.

Erstellt von Prof. Dr. Bernd Teichert, Christiane Richter |