
Neuer Professor für Photogrammetrie berufen
Zum Sommersemester 2022 wurde Dr.-Ing. Danilo Schneider als Professor für Photogrammetrie an der Fakultät Geoinformation berufen. Prof. Schneider besitzt in seinem Fachgebiet einen hervorragenden Ruf und wir freuen uns sehr ihn nun in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Wir wünschen ihm viel Freude und Erfolg bei seiner Arbeit an der Fakultät.
Prof. Dr.-Ing. Danilo Schneider stellt sich vor
Photogrammetrie und Laserscanning begleiten mich schon seit vielen Jahren – sowohl hauptberuflich seit 2002 im Rahmen meiner Tätigkeit in Lehre und Forschung an der TU Dresden als auch seit 2010 im Rahmen meiner selbstständigen Nebentätigkeit in einem freiberuflichen Ingenieurbüro. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Themen mehr denn je wichtige Zukunftsfelder sind, denen in zahlreichen Anwendungen eine immer stärkere Bedeutung zukommt. Umso mehr freue ich mich darüber, dass ich mit der Übernahme der Professur für Photogrammetrie an der HTW Dresden am 1. März 2022 aktiv an dieser Entwicklung durch eine moderne und gleichzeitig praxisorientierte Lehre sowie durch anwendungsorientierte Forschung teilhaben kann.
Ich habe 2009 zum Thema „Geometrische und stochastische Modelle für die integrierte Auswertung terrestrischer Laserscannerdaten und photogrammetrischer Bilddaten“ an der Technischen Universität Dresden promoviert und habe dort im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter umfassende Erfahrungen in der Nahbereichsphotogrammetrie, der optischen 3D-Messtechnik und im Laserscanning sammeln können.
Ich habe bisher mehrere Forschungs- und Entwicklungsprojekte bearbeitet, sowie 11 Drittmittelprojekte erfolgreich beantragt und geleitet. Die meisten der Projekte beschäftigten sich mit der Entwicklung von Auswerteverfahren sowie der Nutzung und Untersuchung photogrammetrischer Messsysteme für verschiedene Anwendungen. Beispielhaft möchte ich die Adaption von Mehrkamera-Messsystemen in Medizin und Biologie, die Erprobung mobiler Laserscanner-Messsysteme in den Umweltwissenschaften sowie die Entwicklung von Methoden zur Punktwolkenverarbeitung in der Architektur nennen. Bereits seit Dezember 2021 leite ich das von mir beantragte ZIM-Projekt freeform4BIM an der HTW Dresden (ZAFT e.V.) zur Modellierung von Freiformoberflächen aus terrestrischen Laserscannerdaten und konnte aus den Projektmitteln einen wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Fakultät Geoinformation anstellen.
Ich engagiere mich in verschiedenen Gremien. So leite ich beispielsweise die Arbeitsgruppe „Optische 3D-Messtechnik“ der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformation (DGPF) und bin Koordinator des International Editorial Board der internationalen Fachzeitschrift „Photogrammetric Record“. Von 2010 bis 2020 führte ich ein Ingenieurbüro in Nebentätigkeit und bearbeitete dort Aufträge zur Kalibrierung von Stereokamera-Messsystemen, zu Genauigkeitsanalysen und Kalibrierstrategien sowie zur Entwicklung von Software zur Datenauswertung. Bei all diesen Aufgaben lege ich stets großen Wert auf die Nähe zur Praxis durch gute Zusammenarbeit mit Unternehmen, Behörden und anderen Wissenschaftlern. Außerdem halte ich es für enorm wichtig, berufspraktische Aspekte sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Lehre zu integrieren.
Trotz einer guten internationalen und nationalen Vernetzung möchte ich meinen regionalen Bezug in der Umgebung von Dresden unterstreichen: Ich wohne seit mehr als 10 Jahren mit meiner Familie (Frau und 2 Töchter, 7 und 13 Jahre) in Freital und engagiere mich ehrenamtlich in sozialen Vereinen.
Es ist für mich eine große Ehre und zugleich Herausforderung an der HTW Dresden als Professor für Photogrammetrie tätig sein zu dürfen. Ich freue mich besonders auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen an der HTW Dresden und den Studierenden im Rahmen von Lehrveranstaltungen und gemeinsamen praktischen Projekten. In meiner Aufgabe als „Praktikumsbeauftragter“ der Fakultät Geoinformation sehe ich eine große Chance mich noch stärker mit Unternehmen und Behörden zu vernetzen und dadurch neue Ideen für gemeinsame interessante Forschungsvorhaben zu entwickeln.