Fakultät Informatik/Mathematik

Jurten in der Mongolei
Hendrick Rohland
Das Jurtencamp der Expedition im Orkhontal.
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Exkursion in die Mongolei: Informatik in der Archäologie

Eine Gruppe von Studierenden der Fakultät Informatik/Mathematik reiste im Sommer in die Mongolei.

Dort beteiligte sich die Gruppe an den archäologischen Ausgrabungen und Forschungen der Mongolisch-Deutschen Archäologischen Expedition im Tal des Flusses Orkhon. Während der Exkursion arbeiteten die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unterschiedlichen Projekten an der Schnittstelle zwischen Archäologie, Informatik und Fernerkundung.  

Ziel der Exkursion war das Tal des Flusses Orkhon, zu Füßen des Khangaj-Gebirges. Die Region ist von besonderem historischen und archäologischem Interesse, da sie in den letzten zweieinhalb Jahrtausenden wiederholt die Wiege und das Zentrum großer Nomadenreiche war, von denen die Geschichte Eurasiens und der Welt entscheidend mitgeprägt wurde. Aufgrund dieser welthistorischen Bedeutung ist die Region als UNESCO-Weltkulturerbestätte anerkannt. Bis heute finden sich hier zahlreiche, hervorragend erhaltene archäologische Denkmäler aus den verschiedensten Epochen, darunter aus der Altsteinzeit, der Bronze- und Eisenzeit, dem Hunnenreich, den alttürkischen Reichen, dem Uighurenreich, dem großen Monglenreich und dem Mandschureich. Besonders interessant sind die beiden Stadtruinen von der altuighurischen Hauptstadt Karabalgasun und der Hauptstadt des Mongolenreiches, Karakorum. Beide Anlagen werden seit über 20 Jahren von der Mongolisch-Deutschen Expedition erforscht. Partner dieser Expedition sind die Mongolische Akademie der Wissenschaften (MAW), das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und die Nationaluniversität der Mongolei (NUM). Die HTW Dresden unterstützt die Forschungen und die Präsentation der Ergebnisse seit 2018 mit ihren Kompetenzen aus (Medien-)Informatik (Prof. Marco Block-Berlitz) und Geoinformation (Prof. Martin Oczipka). Aufbauend auf dieser Kooperation werden seit 2020 im Rahmen des Internationalisierungsprojektes Future.EAST gemeinsame Studienangebote der NUM und der HTW Dresden, wie der Studiengang Archäoinformatik erarbeitet. Einen ausführlichen Exkursionsbericht lesen Sie hier.

Diese – durch die Corona-Pandemie um zwei Jahre verspätete – Exkursion im Rahmen des Projektes hat es allen Kooperationspartnern ermöglicht, einen Eindruck vom großen Potenzial der Zusammenarbeit zu bekommen. Sowohl von Seiten des Karakorum-Museums als auch der Nationaluniversität der Mongolei wurde der Wunsch betont, die Zusammenarbeit fortzuführen und zu vertiefen. Ab dem 5. November werden nun mongolische Studierende für zwei Wochen zu Gast an der HTW Dresden sein.

Archäoinformatik an der HTW Dresden

Zurzeit erarbeitet ein interdisziplinäres Team von Forschenden und Lehrenden der HTW Dresden und des Deutschen Archäoloigschen Institutes den internationalen Studiengang "Computer and Geoscience in Archaeology". Die Archäoinformatik beschäftigt sich mit der Anwendung von Informationstechnologien zur Lösung der vielfältigen Herausforderungen, die der Schutz, die Erforschung, Vermittlung und Nutzung des materiellen Kulturerbes der Menschheit stellen. Der Studiengang wird als internationaler Studiengang mit der Lehrsprache Englisch und in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie der Nationaluniversität der Mongolei (NUM) und dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) geplant. Der Studiengang soll zum Wintersemester 2023 starten. Weitere Informationen

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