Ein Klassenraum für die ganze Welt – Fakultät Geoinformation in Warschau
Die Internationale Vereinigung der Vermessungsingenieure (FIG) veranstaltet alle vier Jahre einen Kongress zum Thema Vermessung, Geographische Informationssysteme und Landmanagement unter Schirmherrschaft der UN-Habitat. Dieses Jahr kamen über 600 Teilnehmer*innen aus Europa, Afrika, Asien, Australien und Amerika in die polnische Hauptstadt Warschau.
Im Rahmen dieses FIG Kongresses 2022 leitete Prof. Christian Clemen am 10. September einen eintägigen Workshop zum modellbasierten Planen, Bauen und Betreiben. Building Information Modeling (BIM) verändert die Art und Weise, wie Vermessungsingenieur*innen arbeiten, denken, zusammenarbeiten und Geld verdienen. Die Erstellung und Nutzung mehrdimensionaler digitaler Darstellungen von Gebäuden sind die treibenden Kräfte für die Digitalisierung unserer Arbeit. Dies wirkt sich auf viele Aufgaben der Vermessung und Geoinformatik aus: Ingenieurvermessung, GIS-Analyse, Flächen- und Facility Management, alles wird zukünftig digitaler und modellbasiert.
Prof. Clemen eröffnete den „Surveying and BIM classroom“ mit einer zweistündigen Einführung in die BIM-Thematik. In der anschließenden „best practice“ Session berichtete Patryk Żak (Solodarity Transport Hub Poland) vom BIM Management bei großen Infrastrukturprojekten in der Metropolregion Warschau. Symon Glinka (AGH University of Science and Technology, Krakow) zeigte eine Software zur Extraktion von Geodaten aus Bauwerkmodellen. Visuelles Highlight war dann die Virtual Reality (VR) Show zu Planung und Geodatenintegration für den Offshore Windpark F.E.W. Baltic II von RWE Power.
Am Nachmittag wurden viele Themen in Kleingruppen rege diskutiert und anschließend auf dem Podium vorgestellt. Prof.Tomasz Owerko (AGH University of Science and Technology in Krakow) beendete den Workshop mit einer tiefgründigen Zusammenfassung des Tages und einem Zukunftsausblick. Die Teilnehmer wurden von der neuen FIG Präsidentin verabschiedet. Diane Dumashie ist sozusagen die “Oberste Vermesserin der Welt“.
Die 25 internationalen Teilnehmerinnen aus Deutschland, Ghana, Kenia, Kroatien, Tschechien, Malaysia, Nigeria, Polen und UK konnten die Diskussion beim Workshop Dinner nahe der Technischen Universität Warschau am Abend fortsetzten.
Der Workshop wurde vom DVW e.V und der Firma infrabyte gesponsort.