Blick in die Ausstellung
HTWD/ Ole Müller
Blick in die Ausstellung im Japanischen Palais
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Ein neuer Blick auf Designprozesse

Designstudierende und Handwerkende entwickeln ungewöhnliche Sitzobjekte. Die Ergebnisse sind im Japanischen Palais zu sehen

Wie entstehen Ideen und wie werden sie zu realen Produkten? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Projekts von Studierenden der Fakultät Design der HTWD und Handwerkerinnen und Handwerkern aus dem Bereich Holzverarbeitung/Tischlerhandwerk. 

Gemeinsam erkundeten sie in fünf gemischten Teams den vielschichtigen Prozess der Produktentwicklung. Das Projekt fand im vergangenen Sommersemester im Modul „Produkt und Poesie“ statt. Die Aufgabe war die Gestaltung eines Hockers. „Im Alltag spielt dieses Möbelstück oft nur eine Nebenrolle. Doch gerade an dieser Aufgabe zeigt sich, wie komplex der Weg von der ersten Skizze bis zum fertigen Produkt ist. Welche Materialien passen? Welche Funktionen lassen sich hinzufügen?“, erläutert Professorin Elke Mathiebe von der Fakultät Design.

Neben klassischen Werkstoffen wie Holz, Metall und Kunststoff sollten auch unkonventionelle Materialkombinationen in den Fokus gerückt werden, wie zum Beispiel die Arbeit mit keramischen Werkstoffen wie Porzellan, die neue ästhetische und funktionale Perspektiven eröffnen. So entstanden Sitzobjekte, die nicht nur durch ihre Funktion überzeugen, sondern auch durch raffinierte Details, Materialkontraste und die Suche nach einem „Zweitnutzen“.

„Die Kooperation mit der Handwerkskammer Dresden zeigt, dass Design und Handwerk auf Augenhöhe voneinander lernen können. Für die Studierenden bedeutet das: Sie gestalten nicht nur für die Werkbank, sondern gemeinsam an ihr. Das Handwerk profitiert von neuen Sichtweisen und ermöglicht den Einblick in die praktische Umsetzung“, betont Anne Goldammer, Beraterin für Innovation und Technologie, von der Handwerkskammer Dresden.

Begleitet wird das Projekt zudem durch aktuelle Forschung zu innovativen Materialen aus dem Holzbereich des Instituts für Naturstofftechnik der TU Dresden. 

Dokumentiert wurde der Entwicklungsweg nicht nur durch Skizzen, Modelle, Fotos und Filme, sondern auch durch neue Formate wie ein virtuelles Tagebuch. Damit wird sichtbar, dass Designprozesse selten linear verlaufen: Improvisation, interdisziplinärer Dialog und das Ringen um die beste Lösung prägen den Weg.

Ausstellung im Japanischen Palais

Die Ergebnisse sind noch bis Dezember 2025 im Japanischen Palais im Rahmen der Ausstellung „Mythos Handwerk“ in Dresden zu sehen. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Entwürfe und ihre Geschichten zu entdecken und darüber nachzudenken, wie Produkte entstehen, die den Alltag auf ungewohnte Weise bereichern.

Weitere Informationen zur Ausstellung: https://japanisches-palais.skd.museum/ausstellungen/mythos-handwerk/

Gefördert wurde das Programm im Rahmen des HTWD Förderprogramms „Innovative Lehre“. Die Handwerkskammer Dresden unterstützte das Projekt durch die Beratungsstelle für Innovation und Technologie. 

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