Unimory Hände
Jessica Haustein
Erstellt von Gründungsschmiede |

Fair play mit uniMORY

Gründungsteam der HTWD entwickelt Gesellschaftsspiel, das auf Inklusion setzt

Wenn die Familie an großen Festen zusammenkommt, so wie vielleicht an Weihnachten, wird öfter als sonst der Spieleschrank geöffnet. Egal ob Brettspiel, Karten oder Würfelbecher, Spiele bringen Menschen zusammen und sorgen für Unterhaltung. Frust kann dennoch entstehen. Vor allem dann, wenn Oma die Karten nicht mehr gut greifen kann und Opa die Bilder auf dem Spiel kaum noch erkennt. Genau dieser Problematik hat sich das Gründungsteam uniMORY gewidmet und setzt mit der Entwicklung eines Gesellschaftsspiels für ALLE auf Inklusion und somit auf ‚fair play‘.

Im Interview erzählt Mitgründerin Jessica Haustein, wie die Idee für das innovative Memoryspiel entstand, welche Schritte ihr junges Startup bisher gegangen ist und wie die Chancen stehen, dass uniMORY vielleicht schon zum nächsten Weihnachtsfest als Geschenk unter dem Tannenbaum liegt.

1. Worum geht es bei eurer Geschäftsidee?

In erster Linie geht es um ein Gesellschaftsspiel mit einfachen Regeln, das so gestaltet ist, dass es weniger Menschen ausschließt. Es geht also um ein inklusives Spiel, das Menschen mit unterschiedlich ausgeprägten Sinnen und Fähigkeiten zum gemeinsamen Spielen zusammenbringt.

Angelehnt ist unser Spiel an das bekannte Memory. Gespielt wird jedoch mit Spielsteinen. Diese lassen sich einfach greifen und sind durch ihre einzigartigen Strukturen auch für Menschen mit Seheinschränkungen erfühl- und unterscheidbar. Mit einem ‚Clack‘ lassen sich die Steine zu einem Paar zusammenfügen.

Im weiteren Sinne sehen wir uns als Vorreiter im Spielebereich. Unser Produkt denkt das Thema Inklusion, das bereits in vielen anderen Lebensbereichen umgesetzt ist, auch im Spielemarkt mit.

2. Wie entstand die Idee zu uniMORY?

Während unseres Studiums an der Fakultät Design der HTWD sollten wir im Rahmen einer praktischen Arbeit ein Produkt mit ‚Überraschungseffekt‘ entwerfen und haben uns für ein Spiel entschieden. Den ersten Prototypen des Spiels entwarfen wir in Form einer Sushi-Rolle (mit Essen spielt man doch?!). Wir wollten in der Entwicklung aber von Anfang an eine faire und gleichberechtigte Spielweise mitdenken.

3. Wie ist aus dem Design-Projekt dann ein Gründungsprojekt geworden und welche Unterstützung hat euch auf eurem Weg bisher geholfen?

Später im Studium haben wir die Idee für unser Spiel dann im Beratungsgespräch mit den Gründungsberater:innen der Gründungsschmiede evaluieren lassen und wurden bestärkt, unseren Ansatz weiterzuverfolgen. Die Gründungsschmiede hat uns verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Förderung von Gründungsprojekten aufgezeigt und gab uns auch den Hinweis zur Ideenwerkstatt Lab X. Im Lab X haben wir dann angefangen, am passenden Material für die Spielsteine zu tüfteln und verschiedene Herstellungsverfahren getestet, um letztendlich ein markfähiges Produkt produzieren zu können. Im online-Kurs Makers of Tomorrow, der für Studierende kostenlos zugänglich ist, konnten wir hilfreiche Einblicke in die Gründungsgeschichten anderer Jungunternehmer gewinnen und haben viel aus den Erfahrungen dieser Gründer:innen für uns mitnehmen können.

4. Was waren die größten Herausforderungen, die ihr bisher bewältigt habt?

Dazu gehörte definitiv, einen passenden Partner für die Herstellung der Steine zu finden und zwar jemanden, der sich genauso wie wir für die Produktidee begeistert und Potenzial in einem jungen Startup sieht. Nach einiger Suche waren wir erfolgreich und freuen uns darauf, bald mit einem Hersteller in Nordrhein-Westphalen zusammenzuarbeiten.

Das Thema Patentschutz und internationales Schutzrecht haben uns neben rechtlichen Bestimmungen auch sehr gefordert.

5. Welche Faktoren sind aus eurer Sicht für den Erfolg einer Existenzgründung wichtig?

Das Feedback der Zielgruppe ist immens wichtig, um sein Produkt in die richtige Richtung zu lenken. Baut also den ersten Prototypen, geht damit raus, holt euch so viel Feedback ein wie möglich und baut dieses dann in die Weiterentwicklung eures Produktes ein.

Auf ein gutes Team kommt es an, das gut miteinander harmoniert und mit dem man etwas bewegen kann. Wenn sich Hilfe bietet, nehmt sie an, oder sucht gezielt danach. Vernetzt euch mit anderen Gründer:innen und Gründungsunterstützern und bringt genug Durchhaltevermögen mit.

6. Wir sind gerade ins neue Jahr gestartet. Was steht als erstes bei euch auf dem Plan?

Wir stehen kurz davor, eine Crowdfunding Kampagne zu starten, um Geld für die erste Produktionsserie zu sammeln. Wir wollen das Spiel noch dieses Jahr auf den Markt bringen. Zum nächsten Weihnachtsfest sollte also definitiv niemand auf das Spiel verzichten müssen.

Mehr Informationen zu uniMory auf LinkedIN

Erstellt von Gründungsschmiede |

Kontakt

Dipl.-Kffr. (FH) Susann Bladwell

Dipl.-Kffr. (FH) Susann Bladwell