Sören Miersch
HTW Dresden / Peter Sebb
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„Ich möchte Begeisterung für den Bereich Elektrotechnik vermitteln.“

Dr. Sören Miersch startet im Postdoc-Programm der HTW Dresden

Seit Mai ist Dr. Sören Miersch Teil der Forschungsgruppe Elektrische Maschinen und Antriebe der Fakultät Elektrotechnik. Der Wissenschaftler wird im Rahmen des Postdoc-Programms in den kommenden Jahren seine Expertise in Forschung und Lehre erweitern, um sich für eine zukünftige Karriere im Hochschulbereich vorzubereiten. Unterstützt wird er dabei von seinem Mentor Professor Thomas Schuhmann.

Herr Miersch, mit welchen Themen werden Sie sich in den kommenden Jahren als Postdoc beschäftigen?

Themenfelder wie die Elektromobilität, die regenerative Energieerzeugung und die Nachhaltigkeit in Bezug auf Fertigung und Recycling stehen u. a. im Fokus zukünftiger Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der elektrischen Antriebssysteme. Diesbezüglich sehe ich ein großes Potential im Bereich der Materialforschung. Zum Beispiel untersucht die Forschungsgruppe Elektrische Maschinen und Antriebe der HTW Dresden in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS neuartige Isolierwerkstoffe. Bei Einsatz dieser Isolationsmaterialen konnten wir bereits Steigerungen der Leistungsdichte von bis zu 45 Prozent experimentell nachweisen. Basierend auf diesem hervorragenden Ergebnis beabsichtige ich mehrere neue Forschungsprojekte anzubahnen. Somit sollen die Drittmittelfähigkeit und die Reputation der Fakultät Elektrotechnik und insbesondere die Forschungsgruppe elektrische Maschinen und Antriebe gestärkt werden. Neben meinen Forschungsaktivitäten ist die Einführung einer neuen Lehrveranstaltung zur Thematik Erwärmungsberechnung und Kühlmethoden für elektrotechnische Anwendungen geplant. Dabei hoffe ich bei den Studierenden der höheren Fachsemester auf Interesse zu stoßen. Für mich persönlich ist im Bereich der Lehre der Ausbau meiner bisherigen Erfahrungen wichtig.

Was haben Sie vor Ihrer Postdoc-Tätigkeit an der HTW Dresden gemacht?

Vor Beginn meines Elektrotechnikstudiums an der HTW Dresden habe ich eine Berufsausbildung zum Elektroinstallateur absolviert. Im Anschluss war ich bei der Robert Bosch Power Tools GmbH tätig.
Bereits in meiner Berufsausbildung habe ich mich für das Studium an der HTW Dresden entschieden und fand seitens Bosch während diesem Lebensabschnitt stets große Unterstützung. So konnte ich z. B. als Werkstudent während dem Praxissemester und in den Semesterferien weitere Erfahrungen sammeln und etwas Geld zum Studium dazu verdienen. Bereits in meinem Masterstudium begann ich als wissenschaftliche Hilfskraft an der Fakultät Elektrotechnik zu arbeiten, wo ich auch nach meinem Abschluss weiter forschte. Ich bearbeitete mehrere Forschungsprojekte zum Thema Kühlung elektrischer Maschinen. Weitere Schwerpunkte lagen bei den Untersuchungen von Kleinwindenergieanlagen sowie von Hochdrehzahlantrieben, wie sie beispielsweise für Achsantriebe von Elektrofahrzeugen zunehmend eingesetzt werden. Die Ergebnisse der Projekte bildeten die Basis für meine Dissertation zum Thema „Erhöhung der Ausnutzung permanentmagneterregter Außenläufermaschinen durch Verbesserung der Wärmeabführung“, die ich Ende 2021 an der TU Dresden verteidigt habe.

Wie sind Sie „Forscher“ geworden?

Indem ich brennende Fragen – bspw. zur thermischen Auslegung eines Kleinwindenergiegenerators – im zeitlichen Rahmen meiner Abschlussarbeit nicht vollumfänglich beantworten konnte. Es ergab sich aber im Rahmen eines Forschungsprojektes die Möglichkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTW Dresden weiter an der Thematik zu forschen.

Was macht für Sie die Arbeit eines Forschers so attraktiv?

Bei der Berechnung des Erwärmungsverhaltens elektrischer Maschinen handelt es sich um eine fachübergreifende Fragestellung. Es sind umfassende Kenntnisse im Bereich der Elektrotechnik sowie den Fächern Thermodynamik und Strömungsmechanik erforderlich. An der HTW Dresden fand ich das benötige interdisziplinäre Forschungsumfeld, um diese Fragestellung weiter zu verfolgen. Darüber hinaus haben die Forschungsprojekte an der HTW Dresden einen hohen Praxisbezug. So ist man ständig in Kontakt mit Industriepartnern, besucht Fachmessen und veröffentlicht seine Forschungsergebnisse auf nationalen sowie internationalen Fachtagungen. Besonders im Bereich der Netzwerkarbeit konnte ich während meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter noch viel dazu lernen.

Sie sind bereits vor dem Start als Postdoc an der HTW Dresden tätig gewesen. Was macht die Hochschule für Sie zu einem besonderen Ort?

Besonders gut finde ich die fachübergreifende Zusammenarbeit sowie die praxisnahe Forschung, die die Kooperation mit Industriepartnern und anderen Forschungseinrichtungen beinhaltet. Ebenso finde ich die Beteiligung von Studierenden, die im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten an den Forschungsprojekten mitwirken, sehr bereichernd.

Was möchten Sie als Postdoc an der Hochschule bewirken?

Im Rahmen der Postdoc-Tätigkeit plane ich die Beantragung und die Etablierung eines Innovationsnetzwerkes. Dieses soll langfristig zur Stärkung der Vernetzung mit Industriepartnern und somit zur Forcierung der Forschungsaktivitäten im Bereich elektrischer Maschinen und Antriebe beitragen.
Zusätzlich möchte ich die Fakultät Elektrotechnik hinsichtlich der Gewinnung neuer Studierender unterstützen, wobei das Vorstellen des Berufsfeldes eines Elektroingenieurs an Fachoberschulen und Gymnasien im Fokus stehen wird. Wir müssen mehr junge Leute für ein Studium im Bereich Elektrotechnik begeistern, nur so kann die große Nachfrage am Arbeitsmarkt zukünftig bedient werden. Fragestellungen, die uns alle beschäftigen, wie z. B. die regenerative Energieerzeugung und Übertragung, sind vorrangig von Elektrotechnikingenieurinnen und -ingenieuren zu beantworten.

Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Zeit an der HTW Dresden!

Das Postdoc-Programm der HTW Dresden

Mit dem Postdoc-Programm fördert die HTW Dresden hochtalentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit abgeschlossener Promotion. Ziel ist es, sie für Forschung und Lehre zu gewinnen und sie für eine Professur oder wissenschaftliche Dauerstelle an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu qualifizieren. Innerhalb von fünf Jahren durchlaufen die Postdocs zwei Qualifizierungsphasen, die Aspekte der Lehre und Forschung sowie der persönlichen Entwicklung beinhalten. Erfolgreiche Absolventen erhalten das Zertifikat „HAW-Postdocplus“. Aktuell gibt es sechs Postdocs an der HTW Dresden.

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

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Dr.-Ing. Sören Miersch

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