
HTWD auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen
Exkursion Pillnitzer Studierender zur weltweit führenden Gartenbau-Fachmesse und Beteiligung am Hochschulgemeinschaftsstand.
Jedes Jahr Ende Januar pilgert ein Großteil der Grünen Branche ins Ruhrgebiet zur Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen: Die bedeutendste Messe des Gartenbaus und DER Branchentreff schlechthin. Mit dabei: Mehr als 20 Studierende der Fachrichtung Gartenbau aus dem Pillnitzer Bachelor- und Masterstudiengang sowie Mitarbeiter der Fakultät. Von Mittwoch, 29. Januar bis Freitag, 31. Januar dauerte ihre Exkursion. Die Nachfrage war so groß, dass mehrere auf eigene Faust anreisten, weil es nicht genügend Plätze in den Kleinbussen der Fakultät gab.
Auch die IPM wurde in der inzwischen 41. Ausgabe ihrem Ruf als Weltleitmesse gerecht: Mehr als 1.400 Aussteller aus 45 Ländern belegten das gesamte Essener Messegelände – 9 Hallen plus eine breite „Galerie“. Deutlich über 40.000 Besucher kamen, um deren Angebot zu sehen, ein klarer Zuwachs bei der Besucherzahl. Das könnte möglicherweise auch der HTW Dresden genutzt haben: sie war nicht nur durch die Exkursionsteilnehmer, sondern auch als Mit-Aussteller am Gemeinschaftsstand der Hoch- und Fachschulen vertreten. Dank Poster, Flyern, Videoclip und Ansprechpartnern vor Ort konnten Interessierte sich umfassend über die Studienangebote im Gartenbau und damit auch in Pillnitz informieren.






Erfahren, was die Branche beschäftigt
Für die Pillnitzer Studierenden waren natürlich die anderen Aussteller sowie das Rahmenprogramm wichtiger – allen voran die Trends und Neuheiten beispielsweise bei Robotik und Automatisierung im Produktionsgartenbau, Züchtungen wie Allergiker-freundliche Äpfel oder neue Blumen- und Gehölzsorten. Wie in der HTWD, großen Teilen von Gesellschaft und Industrie allgemein, gibt es auch im Gartenbau ganz klar Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit: Ein bedeutendes Thema in der Branche sind z.B. Torf-Ersatzstoffe. Damit Moore erhalten bleiben, aber gärtnerische Erden und Substrate für die Pflanzenproduktion nicht auf die positiven Wirkungen dieses Zuschlags verzichten müssen, wird seit Jahren geforscht, getestet und probiert – selbstverständlich auch von den großen Anbietern. Womit derzeit am erfolgreichsten experimentiert wird, konnten die Studierenden hier an verschiedenen Ständen selbst sehen und befühlen.
Vielfältiges Programm
Auf dem Programm standen organisierte Messe-Rundgänge des Bundesverbands der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur e.V. (BHGL), Abend-Empfänge und zuvor vereinbarte Treffen. So etwa der Besuch am Stand der Firma DH Licht, von der auch die neue LED-Pflanzenbelichtung im HTWD-Gewächshaus in Pillnitz stammt. Forschungs- und Vertriebsleiter Dr. Oliver Dörr erklärte die neuesten Produkte der Firma und ihre Wirkung auf das Pflanzenwachstum sowie Forschungsprojekte, an denen sie beteiligt sind.
Der größte Teil der Messezeit aber diente individuellem Schauen, Staunen, Netzwerken und Kontakte knüpfen – kurz: Fühler ausstrecken für eventuelle zukünftige Kooperationen, seien es Praktika oder die Unterstützung bei der Abschlussarbeit. Umgekehrt sind auch die Pillnitzer Absolventen gefragt. Ein Student, der kurz vor Verteidigung seiner Masterarbeit steht, bekam völlig ungeplant von gleich zwei namhaften Firmen ein Jobangebot!
Auf der Rückfahrt wurde darüber hinaus noch der Gartenbaubetrieb VITAROM in Grevenbroich-Neurath besichtigt. Bei einer Führung konnten die Studierenden hier direkt sehen, wie etwa LED-Leuchten mit einem bestimmten Lichtspektrum in der Praxis der Gemüseproduktion eingesetzt werden.
Zwei Fliegen mit einer Klappe: Auch Spaß muss sein
Auch der Spaß kam auf der Exkursion nicht zu kurz: Da die Teilnehmer sich aus Kostengründen für die Unterkunft in einer Jugendherberge entschieden hatten, klang der Abend so munter aus, wie es im Hotel nur schwer möglich gewesen wäre. Neben dem schon obligatorischen geselligen Beisammensein mit Gesprächen und viel Gelächter bei Drinks und Kartenspielen, gab es zur Freude aller Beteiligten sogar spontane Jam-Sessions und Tanzeinlagen einiger Studierender.
Exkursion ein Erfolg: Lehrreich ohne langweilig zu sein
Jasmin, Bachelor-Studentin im 7. Semester: „Als ‘IPM-Newbie‘ war ich beeindruckt, was alles dort ausgestellt wurde! Von wundervollen Blüten jeglicher Art bis zu riesigen Bäumen, bei denen man sich fragt, wie sie es geschafft haben, die dorthin zu transportieren – es war so faszinierend und spannend!“
Michell, Bachelor-Student im 5. Semester: „Die IPM war dieses Jahr richtig spannend – perfekte Gelegenheit zum Netzwerken und fachlich ein echter Gewinn! Besonders beeindruckend fand ich die Forschung zu LEDs: UV A/B/C-Licht steigert gezielt die Menge bestimmter Pflanzeninhaltsstoffe, grünes Licht spielt eine größere Rolle für die Photosynthese als gedacht und wird deshalb nun gezielt eingesetzt. Auch die Züchtung von Rosen, die zugleich duftend UND haltbar sind, war faszinierend und olfaktorisch bereichernd. Spannend war außerdem die Eye-Tracking-Brille der Hochschule Geisenheim zur Analyse von Kundenverhalten. Bei Sautter & Stepper und bei Katz Biotech gab’s wertvollen Input zu Nützlingen, und die neuesten KI-Innovationen mit Robotern zeigen, wohin die Reise im Gartenbau geht. Ein weiteres persönliches Highlight der Exkursion war der Besuch bei vitarom, wo auf 16 ha das ganze Jahr über Tomaten und Snackgurken unter Glas angebaut werden, geheizt mit dem Ex-Kühlwasser vom nahegelegenen RWE-Kohlekraftwerk. Insgesamt eine durch und durch gelungene Exkursion.“
Anja, Master-Studentin im 1. Semester: „Die IPM war sehr vielfältig, mit sehr vielen Eindrücken. Am meisten haben mich die Floristikmeister beeindruckt, die auf einer Bühne live riesengroße Gestecke gebastelt haben. Die Kreativität und Ästhetik, die dahinter stehen, sind absolut bemerkenswert.“
Annette, Master-Studentin im 1. Semester: „Ich persönlich finde es immer wieder faszinierend, wie die Florist-Künstler ihre vergängliche Kunst – also Sträuße und Gestecke – zu individuellen Besonderheiten gestalten. Mir ist auch aufgefallen, dass es sehr viele Firmen gab, die LEDs statt der klassischen Gewächshausbeleuchtung angeboten haben. Und in dem Gartenbaubetrieb, den wir zuletzt noch besucht haben, war ich begeistert, dass sie ihren ausländischen Mitarbeitern anbieten, deutsch zu lernen und durch Automatisierung die Angestellten nur noch vergleichsweise wenig schwer heben müssen.“
Fazit: „Eine sagenhafte Exkursion, danke an alle!“ (Philipp, Master-Student im 3. Semester)
Kontakt
Prof. Dr. rer. pol. Bernd Hardeweg
Vorsitzender Prüfungsausschuss Pillnitz
- P1 111
- +49 351 462 2502

