Menschen sitzen gemeinsam an Tischen
HTWD/ Peter Kreibich
Prof. Florian A. Schmidt, Dekan der Fakultät Design, begrüßt zur KI-Woche
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KI-Woche an der Fakultät Design: Vier Tage Experimente, neue Erkenntnisse und ein Blick in die Zukunft

Ende November stand an der Fakultät Design alles im Zeichen der Künstlichen Intelligenz.

Unter dem Titel „Deep Fried Design“ lud die Fakultät vom 25. bis 28. November zu einer offenen KI-Woche ein. Vier Tage lang pausierte der reguläre Lehrbetrieb, damit Lehrende, Studierende und Gäste gemeinsam das weite Feld von KI und Gestaltung erkunden konnten.

Gemeinsam erkunden statt frontal konsumieren

Das Konzept der KI-Woche setzte auf Beteiligung statt Konsum. Jede und jeder konnte Workshops anbieten, ganz ohne Expertinnenstatus. Entscheidend war die Neugier, gemeinsam herauszufinden, wie KI-gestützte Werkzeuge funktionieren, welche Chancen sie bieten und wo ihre Grenzen liegen.

In zweistündigen Mini-Workshops probierten Teams neue Tools aus, diskutierten über KI-Ästhetik und testeten, wie sich Entwurfsprozesse unter dem Einfluss generativer Systeme verändern. Lehrende und Studierende arbeiteten bewusst auf Augenhöhe; Lernen wurde zum gemeinsamen Experiment.

Warum „Deep Fried Design“?

Der augenzwinkernde Titel beschreibt ein Phänomen, das viele kennen: KI kann Inhalte blitzschnell „herunterbrutzeln“, unabhängig davon, ob die Zutaten gut sind oder nicht. Doch unter der appetitlichen Oberfläche liegt oft ein „Fettfilm“ uniformer KI-Ästhetik. Genau dieser Problematik widmete sich die Woche. Was macht KI-Bilder so eigen? Und wie lässt sich diese Ästhetik bewusst nutzen oder kritisch unterlaufen?

Fragen, die das Designstudium und den Designberuf von morgen prägen

In Workshops und Diskussionen rückten folgende Fragen ins Zentrum:

  • Wie verändert generative KI reale Entwurfsprozesse?
  • Ist Prompt Engineering eine neue Entwurfstechnik oder schon wieder überholt?
  • Wird „menschgemacht“ das neue „bio“?
  • Braucht die Designwelt einen „Maschinensturm“ 2.0?

Das Ziel: ein gemeinsames Urteilsvermögen für die neuen Produktionsbedingungen entwickeln, die KI in die Gestaltung bringt.

Werkstattgespräche: Reflexion mit Stimmen aus der Praxis

Der Freitag gehörte dem Austausch. In Werkstattgesprächen berichteten Alumni und Netzwerkpartnerinnen aus ihrem Berufsalltag, sprachen über veränderte Arbeitsweisen und wagten Zukunftsspekulationen. So sprach zum Beispiel HTWD-Absolvent und Designer Jonathan Meurer gab Einblicke in den Einsatz von KI bei einem mittelständischen Leuchtenhersteller. Die Designerinnen Lina Schwarzenberg und Tina Bobbe zeigten, wie KI ihre Lehre und ihr eigenes Designverständnis formt und wo sie Chancen wie auch Reibungspunkte sehen.

Ein Fazit, das bleibt

Die KI-Woche an der Fakultät Design zeigte, wie rasant Künstliche Intelligenz Designpraxis und Designlehre verändert. Deutlich wurde: Wissen über KI-Werkzeuge entsteht vor allem durch gemeinsames Experimentieren, nicht durch Hierarchien. Entscheidend für die Zukunft sind offene Lernformate, ein lateraler Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden sowie ein transparenter, verantwortungsvoller Umgang mit KI statt Verbote oder Tabuisierung.

Die zentrale Erkenntnis lautet: Nur wer selbst ausprobiert, versteht. Und nur wer versteht, kann verantwortungsvoll gestalten und mitdenken statt „frittieren“.

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