Leistungssport

Leistungssportler HTW Dresden

HTW Dresden ist Partnerhochschule des Spitzensports

Spitzensport und Studium in Einklang bringen

Im Sommer 2020 wurde die Kooperationsvereinbarung zum Spitzensport zwischen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, dem Studentenwerk Dresden und dem Olympiastützpunkt Chemnitz/Dresden neu abgeschlossen.
Mit dieser Vereinbarung sollen an der HTW Dresden studierende Spitzensportler im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten so unterstützt werden, dass sie Studium und Spitzensportkarriere in Einklang bringen können.

Aktuell studieren nachfolgende Leistungssportler an der HTW Dresden

Sportler Sportart Studiengang
Charise Matthaei Eistanz Gartenbau
Max Liebers Eistanz Gartenbau
Lisa Dethloff Finswimming Design: "Produkt und Kommunikation"

Interview mit Charise Matthaei und Max Liebers über ihre Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen Spitzensportkarriere und Studium

Mit doppeltem Rittberger ins Studium

Charise Matthaei und Max Liebers studieren seit (2021/ 22) im Studierngang Gartenbau an der HTW Dresden. Die beiden verfolgen neben ihrem Studium auch eine Karriere im Leistungssport. Das Paar nahm im Januar 2023 bei den FISU Winter World University Games in Lake Placid (USA) teil, wo sie den 8 Platz errangen. Wir haben ihnen ein paar Fragen rund um Spitzensport und Studium gestellt:

Wie seid ihr zum Eistanz gekommen?

Wir waren beide vor der Eistanzkarriere in der Disziplin Einzellauf aktiv, haben aber da aber beide nicht die Perspektive und das Talent für bestimmte Elemente gehabt und uns dann nach Alternativen umgesehen. Da wir beide sehr gerne tanzen, haben wir (zuerst) unabhängig voneinander mit Eistanz begonnen.

Warum habt ihr beiden euch dazu entschlossen, neben der leistungssportlichen Karriere noch ein Studium zu beginnen?

Als mentalen Ausgleich, sodass man nicht nur den ganzen Tag an den Leistungssport denkt.

Wie schafft ihr es beide angesichts des sehr hohen zeitlichen Aufwands für Training und Wettkämpfe, beides miteinander zu vereinbaren?

Nun, da muss man Prioritäten setzen, und bei uns heißt das eben, dass wir definitiv nicht in der Regelstudienzeit fertig werden, sondern eher in der doppelten Zeit.

Wie kann man sich einen normalen Tagesablauf bei euch vorstellen?

Ein normaler Tag für uns sieht wie folgt aus:
wir beginnen gegen 7.30 Uhr morgens mit dem Training und sind dann bis ca. 14 Uhr in der Eishalle, natürlich mit Trainingspausen. Danach fahren wir nach hause, kochen Essen, machen eine Nachbereitung des Trainings und gegen 17 Uhr machen wir dann meist noch eine Stunde etwas für die Uni. Wir sind natürlich darauf angewiesen, dass die Dozenten Skripte bereitstellen, da wir an sich alles im Selbststudium machen müssen.

Was mögt ihr am Eistanz besonders?

Die Musik auf dem Eis interpretieren und den Tanz allgemein mit einem Partner gemeinsam macht mir unfassbar viel Spaß.

Woher schöpft ihr eure Energie für dieses hohe Leistungspensum?

Durch den Wunsch bei einer Olympiade dabei zu sein und dadurch zu dem Personenkreis der Olympioniken zu gehören, aber natürlich auch, dass wir den Sport und die unvergesslichen Erfahrungen gemeinsam erleben dürfen.

Aktuell seid ihr ja sehr erfolgreich. Was ist euer nächstes sportliches Ziel?

Unser nächstes sportliches Ziel ist die Vorbereitung auf die kommende Saison. Wir streben an, den Deutschen Meistertitel zu holen und dann zu Europa- und Weltmeisterschaften zu fahren. Für die jetzt kommende Weltmeisterschaft (20.-26.3.2023 in Saitama) sind wir bereits als Ersatzpaar nominiert.

Bekommst ihr Unterstützung(finanziell sowie mental) für diese außerordentliche Belastung?

Finanziell derzeit noch nicht. Ab Mai jedoch sind wir im Perspektivkader der Deutschen Eislauf-Union und bekommen dann von der Deutschen Sporthilfe ein Stipendium. Außerdem haben wir die Chance in die Sportförderung der Bundeswehr zu kommen. Das würde uns finanziell sehr helfen. Mentale Unterstützung bekommen wir sowohl von Verbandspsychologen als auch von unserem Mentor, den wir uns privat engagiert haben. Mit Ihm arbeiten wir sowohl athletisch als auch im Bezug auf Persönlichkeitsentwicklung und Ernährung.

Was würdet ihr anderen Leistungsportlern, die Studium und Sport vereinbaren müssen, raten?

Ein Tipp wäre, dass Ihr euch eure Prioritäten klar setzt und daran eure tägliche Zeit einteilt, um sich mit der daraus resultierenden Gesamtbelastung nicht zu überfordern. Für uns ist es ok, länger als Regelstudienzeit zu studieren. Dadurch können wir fast unsere gesamte Aufmerksamkeit auf den Sport legen und uns dort komplett verwirklichen. Doch dieses Gleichgewicht muss jeder für sich selbst finden.