Michael Kretschmer im Gespräch mit der Rektorin Katrin Salchert und Altmagnifzenz Roland Stenzel
HTW Dresden
Zur Eröffnung der Ausstellung "Alumni im Porträt" im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der Hochschule im vergangen Jahr besuchte Ministerpräsident Michael Kretschmer die HTWD.

Alumni Story: Ministerpräsident Michael Kretschmer

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer studierte von 1998 bis 2002 Wirtschaftsingenieurwesen an der HTW Dresden. Welche besondere Erinnerung er an seine Studienzeit hat und warum ein praktisch orientiertes Studium eine gute Möglichkeit für einen zukunftssicheren Job ist, verrät Michael Kretschmer im aktuellen Alumni-Interview.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer studierte von 1998 bis 2002 Wirtschaftsingenieurwesen an der HTW Dresden. Neben seinem Studium war er stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Görlitz und engagierte sich als Landesschatzmeister in der Jungen Union. Seit 2002 ist er Abgeordneter für die CDU im Bundestag, bis er im Jahr 2017 zum Sächsischen Ministerpräsidenten gewählt wurde. Wir haben mit ihm über seine Studienzeit gesprochen und erfahren, was er jungen Menschen für ihre berufliche Karriere mit auf den Weg gibt.

Sie sind heute Ministerpräsident von Sachsen. Was treibt Sie an?

Ich darf die Zukunft eines Bundeslandes mitgestalten, das in den vergangenen drei Jahrzehnten großen Wohlstand aufgebaut hat und weiterhin voller Möglichkeiten steckt. Als Ministerpräsident bin ich in der Verantwortung, dass wir die Ziele umsetzen, die wir uns als Staatsregierung im Koalitionsvertrag festgeschrieben haben.  

Was gefällt Ihnen an ihrer Tätigkeit besonders?

Dass jeder Tag keinem anderen gleicht. Als Ministerpräsident beschäftige ich mich mit allen Themen, die unser Land betreffen, vom Breitbandausbau im ländlichen Raum bis hin zu der Frage, wie wir unser Land sicherer machen. Dafür bin ich mit den Fachministerinnen und Fachministerin im Austausch, aber auch vor Ort mit Bürgermeistern, Unternehmen oder Vereinen, die sich für ihre Region einsetzen.  

Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrem Studium bei uns?

Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Studientag an der HTWD. Bei der Immatrikulationsfeier sagte ein Professor: „Jetzt kommt die schönste Zeit in Ihrem Leben.“ Das kam mir natürlich wie ein Standardsatz vor, aber er hatte recht. Es war aber auch eine sehr anspruchsvolle Zeit, schließlich musste ich Studium, die Stadtratsarbeit in meiner Heimatstadt Görlitz und das Ehrenamt bei der Jungen Union unter einen Hut bekommen. Ich habe Professorinnen und Professoren erlebt, die für ihr Themengebiet brennen und uns Studierende dafür auch begeistern konnten. Und das ist bei besonders komplexen Grundlagenfächern wie Technische Mechanik nicht immer so einfach!  

Inwiefern hat das Studium Sie auf den Einstieg in das Berufsleben vorbereitet?

Das Zusammendenken von technischen und ökonomischen Aspekten hat meine Sicht auf die Dinge sehr stark erweitert. Dieser interdisziplinäre Ansatz ist auch ständig in der Politik gefragt. Jede Entscheidung hängt von Gegebenheiten aus anderen Bereichen ab und hat auf weitere wiederum Einfluss. Aktuell sieht man das sehr gut in der Energiepolitik, wo es um technische, ökonomische, aber auch soziale Fragen und natürlich um den Klimaschutz geht. Die Kunst ist es, all diese Aspekte zusammenzubringen und sich nicht durch ideologischen Aktionismus fehlleiten zu lassen.  

Welche Tipps können Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Ich habe zunächst eine Ausbildung zum Büroinformationselektroniker gemacht, habe also einen Handwerksberuf gelernt. Nach meinem Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg habe ich dann das Wirtschaftsingenieursstudium begonnen. Das habe ich immer als großen Vorteil gesehen, denn man sieht die Dinge anders, wenn man schon einmal in einem Betrieb gearbeitet hat. Daher würde ich jedem Studierenden diese Kombination aus dualer Berufsausbildung und Studium empfehlen. Alternativ geht natürlich auch der enge praktische Bezug während der Studienzeit, beispielsweise durch einen fachnahen Werksstudentenjob. Sachsen als Technologiestandort bietet da unzählige Möglichkeiten und mehrfach wurde mir bei Unternehmensbesuchen gesagt, dass die Studierenden der HTW Dresden da sehr gefragt sind.

Kontakt

M.Sc. Miriam Walther

Referentin für Alumniarbeit/ Social Media/Webredaktion

M.Sc. Miriam Walther

Prof. Dr. rer. pol. Julia Krause

Studiengangsverantwortliche Master International Management/German Business Culture and International Management

Prof. Dr. rer. pol. Julia Krause