Kenia
HTW Dresden/Feistel
Die Association of Small-scale Miners zeigte besondere Edelsteine, z.B. den Tsavoriten, ein güner Granat, der nur in der Taita Taveta Region vorkommt.
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Edelsteingewinnung in Afrika – umweltgerecht und fair gestalten

Wie sich der Bergbau in Afrika nachhaltig entwickeln lässt, war Thema der 2. Konferenz des Kenyan-German Centre for Mining, Environmental Engineering and Resource Management (CEMEREM). Fachleute, Politiker, Wissenschaftler und Studierende trafen sich dazu im September in Voi (Kenia). Die deutschen Partner waren durch die Projektleiterin, Professorin Ulrike Feistel von der HTW Dresden, Professor Jan C. Bongaerts von der TU Bergakademie Freiberg und Anett Kupka von der Hochschule Görlitz Zittau vertreten.

Neben einem internationalen Programm an Vorträgen, Postern und Podiumsdiskussionen beschäftigten sich zwei Veranstaltungen intensiv mit den Problemen bei der Edelsteingewinnung in Taita Taveta County. Im Mittelpunkt standen Fragen zu Erkundung, der maschinellen Gewinnung, dem Einsatz von Sprengungen, der Identifikation von Edelsteinen sowie der Vermarktung, aber auch Arbeitssicherheit und Frauenrechte wurden diskutiert. „In Taita Taveta County, eine der trockensten Regionen Kenias wo Landwirtschaft nur beschränkt möglich ist, ist die Edelsteingewinnung eine der wichtigsten Einkommensquellen. Der Abbau unter Tage findet im Wesentlichen in kleinen Gruppen statt, große Unternehmen existieren nicht. Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind nicht ausgebildet und haben durch den Verkauf des Rohmaterials ein Einkommen, das kaum zum Überleben reicht; Arbeits- und Lebensbedingungen sind unzureichend.“, erläutert Professorin Feistel die Situation. Seit zwei Jahren bietet CEMEREM hier bereits Unterstützung bei der Ausbildung von Bergleuten an. Auch zukünftig wird diese Arbeit fortgesetzt. Gleichzeitig entwickeln zwei Studentinnen des neuen CEMEREM-Studiengangs Natural Resources Management zusammen mit Prof. Bongaerts und der Association of Small-scale Miners eine Online Verkaufsplattform, die neben Transparenz und Fairness auch eine Öffnung des Marktes bewirken soll.

Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer aus Kenia, Deutschland, Finnland, Südafrika, Großbritannien und Uganda diskutierten ihre Forschungsergebnisse und neueste Entwicklungen sowie deren Anwendung, die weit über den Bergbau hinausreichen. So ging es ebenso um die Sortierung von Plastikmüll unterschiedlicher Zusammensetzung oder eine genauere Erfassung von räumlichen Daten (GIS-Landklassifikation) durch selbstlernende Algorithmen.

Ein immer wiederkehrendes Thema ist die umweltfreundliche Aufbereitung von Metallen und Mineralien. Hierzu wurden Untersuchungen vorgestellt, wie sich Gold ohne die Verwendung von Quecksilber gewinnen lässt. Mining 4.0 und die entsprechenden Entwicklungen weltweit wurden durch Prof. Bongaerts am Beispiel eines Goldbergwerks in Ghana erläutert.

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

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Kontakt

Dipl.-Hydrol. Susanna Kettner

Projektkoordinatorin CEMREM

Dipl.-Hydrol. Susanna Kettner