Gruppenbild vor der Agri-PV Anlage
HTW Dresden/ Roland Stenzel
Die Mitglieder der Forschungsgruppe nahmen die Anlage symbolisch gemeinsam in Betrieb.
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Grüner Strom und Ackerbau

Die Agri-Photovoltaikanlage auf dem Campus in Pillnitz wurde feierlich eröfffnet.

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt untersucht die Wirkung einer Solaranlage mit beidseitigen (sog. bifazialen) vertikal aufgestellten Modulen auf Ackerstandorten. Diese Photovoltaik-Anlagen erzeugen den Strom sowohl über die Vorder- als auch über die Rückseite und benötigen weniger Ackerfläche als die bisher gängigen, schräg aufgestellten Solarmodule. Das Modellvorhaben an der HTW Dresden soll das Potenzial solcher Anlagen abschätzen und erforschen, inwieweit sich dieses Verfahren auf die Themen nachhaltige Flächennutzung, Bodenschutz, Anpassung an den Klimawandel, Erhöhung der Biodiversität, Eingliederung in den Biotopverbund, Einfluss auf den Wassergehalt im Boden sowie Produktion regenerativer Energie mit geringer Netzbelastung und minimalem Flächenverbrauch anwenden lässt.

Anlässlich der Eröffnung hob der Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther das große Potential solcher Projekte hervor, um die Akzeptanz für Agri-PV in Sachsen zu stärken: „Für die Energiewende brauchen wir Flächen, um Sonnenstrom produzieren zu können. Dafür bietet die Agri-Photovoltaik zunehmend neue Potenziale. Denn mit diesen neuen Technologien können Wiesen oder Äcker doppelt genutzt werden. Dann werden auf den Flächen nicht nur Getreide, Gemüse oder Futterpflanzen angebaut, sondern auch kostengünstiger grüner Strom produziert. Gleichzeitig stehen wir hier noch am Anfang. Deshalb freue ich mich über das Projekt der HTW Dresden. Hier werden Potenziale und Wirkungen mit Blick auf Stromproduktion, Landwirtschaft, Böden und Ökologie vertieft erforscht.“

Die Anlage wurde durch alle am Projekt beteiligten Partner durch ein zeitgleiches Einstecken der Stecker gemeinsam in Betrieb genommen. Deutlich erkennbar für alle, zeigte eine Rundumleuchte, dass ab jetzt auf der Versuchsfläche der HTW Dresden in Pillnitz Strom aus Sonne erzeugt wird.

Im Anschluss gab es ausführliche Gespräche und Diskussionen zum Thema, die nicht zuletzt durch die vielen Poster zu den einzelnen Forschungsthemen angeregt wurden. „Die Einweihung der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) Versuchsanlage war auch eine gute Gelegenheit, Interessierte aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Praxis zusammenzubringen, um das Thema Agri-PV voranzutreiben“, resümierte Projektleiter Professor Karl Wild. 

Über das Forschungsprojekt

Das Projekt „Agri-PV mit vertikal aufgestellten bifazialen Modulen auf Standorten für Feldfrüchte“ untersucht die Vorteile und Nachteile solcher Anlagen für den Ackerbau. Die Anlage hat eine Leistung von 140 Kilowatt und besteht aus beidseitigen (so genannten bifazialen) und vertikal aufgestellten Modulen, die in Reihen von Nord nach Süd verlaufen. Um die Auswirkungen derartiger Module zu erfassen, entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Mess- und Erfassungssysteme, anhand derer sie verschiedene Parameter zur Bodenbeschaffenheit, Umwelteinflüssen, meteorologische Größen sowie landwirtschaftliche Produktionsdaten auswerten können. Das Projekt wird vom Sächsischen Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) aus dem Konjunkturprogramm „Nachhaltig aus der Krise“ auf Basis eines Beschlusses des Sächsischen Landtags gefördert. Weitere Informationen:www.agri-pv-pillnitz.de

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