MARISS-Teilnehmende während eines Feldpraktikums zur Bestimmung der Infiltrationsleistung eines Bodens
HTWD/ Cornelius Sandhu
MARISS-Teilnehmende während des Feldpraktikums an der HTWD zur Bestimmung der Infiltrationsleistung eines Bodens
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Internationale Sommerschule an der HTWD stärkt Fachkräfteentwicklung für nachhaltige Grundwasseranreicherung

18 Postgraduierte und Hochschullehrende aus neun Ländern kamen Anfang September zur MARISS-Sommerschule nach Dresden. Die Veranstaltung diente dem Wissenstransfer zu Methoden der Grundwasseranreicherung. Ein Fachgebiet, das weltweit an Bedeutung gewinnt, während qualifizierte Fachkräfte fehlen.

Die gezielte Grundwasseranreicherung (GWA), international als managed aquifer recharge (MAR) bekannt, ist ein zentraler Baustein nachhaltiger Wasserbewirtschaftung. Sie ermöglicht die kontrollierte Auffüllung von Grundwasserleitern und verbessert zugleich die Wasserqualität. Als nature-based solution gewinnt sie weltweit an Relevanz, insbesondere in Regionen, die stark vom Klimawandel betroffen sind.

Globale Bedeutung der Grundwasseranreicherung wächst

Ein Editorial der internationalen Fachzeitschrift Groundwater hebt hervor, dass Hydrogeologie auch künftig ein Schlüsselgebiet bleibt, jedoch nicht genügend Postgraduierte ausgebildet werden, um den steigenden Bedarf zu decken (Link: https://ngwa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/gwat.13439). Die internationale MARISS-Sommerschule setzt genau hier an: Sie stärkt Kompetenzen in GWA und Uferfiltration und baut fachlichen Nachwuchs auf.

Internationale Fachkräftebildung an der HTW Dresden

Vom 1. bis 6. September 2025 nahmen 18 Fachkräfte und Forschende aus neun Ländern an der 6. MARISS Summer School teil. Organisiert wurde sie im Rahmen des Projekts „MENAWAT“, das vom Auswärtigen Amt über das DAAD-Ta’ziz-Programm gefördert wird und sich auf den wasserarmen MENA-Raum (Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas) konzentriert.

Beteiligt waren insbesondere die Partnerhochschulen German Jordanian University (Madaba, Jordanien) und Abdelmalek Essaâdi University (Tanger, Marokko). Darüber hinaus kamen die Teilnehmenden aus Tunesien, Libanon, Indien, Japan, den Niederlanden, Polen und Deutschland. Fachliche Beiträge kamen zudem von der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz (FEO) sowie der Nachwuchsforschergruppe INOWAS der TU Dresden.

In ihrer Eröffnungsrede hob Professorin Kathrin Harre, Prorektorin für Forschung, Nachhaltigkeit und Transfer der HTWD, die Bedeutung des Wissenstransfers hervor: „MARISS ist ein Beispiel dafür, wie Forschungsergebnisse aus angewandten Projekten zur Grundwasseranreicherung in die Aus- und Weiterbildung übertragen werden können.“

Praxisorientiertes Programm und internationale Fallstudien

Das Programm bot Vorlesungen und praktische Übungen zu Standortbewertung, Wasserqualität, Monitoring, Modellierung mit der INOWAS-Plattform sowie zur Bewirtschaftung von GWA-Systemen. Ein Höhepunkt war die Exkursion zum Uferfiltrationsstandort Torgau-Ost der FEO.

Zudem erweiterten Forschende des Indian Institute of Technology Roorkee die Sommerschule durch Beiträge zur Einbindung der GWA im Themengebiet Wasser-Nexus in Indien, die sie im Rahmen des DAAD-Programms GIANT und des SPARC-Programmes des indischen Bildungsministeriums erarbeitet haben.

Seit 2020 wird MARISS nahezu jährlich vom Lehrgebiet Wasserwesen der HTW Dresden gemeinsam mit der TU Dresden sowie regionalen Wasserversorgern organisiert. Forschungsschwerpunkte liegen u. a. in GWA, Uferfiltration, Brunnenbau, Wasseraufbereitung und Regenwassermanagement.

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