Feuersalamander
U. Walz
Der Feuersalamander ist in Deutschland aufgrund des Verlustes seines Lebensraumes gefährdet
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Sächsische Allianz zum Schutz des Feuersalamanders

Start des Forschungsprojektes „Monitoring- und Frühwarnsystem zum Feuersalamandervorkommen in der Sächsischen Schweiz“

Der in Deutschland weit verbreitete Feuersalamander ist bisher vor allem durch den Verlust seines Lebensraumes und die Verschmutzung von Gewässern, in denen seine Larven aufwachsen, gefährdet gewesen. Seit einigen Jahren ist dieser besondere Schwanzlurch zunehmend durch den aus Asien eingeschleppten Erreger der Salamanderpest (Batrachochytrium salamandrivorans  - Bsal), ein Hautpilz, der spezifisch Salamander und Molche befällt, in seinem Vorkommen stark bedroht. Vor allem der Westen Deutschlands (Ruhrgebiet und Eifel) war bislang betroffen, aber erste Vorkommen in Bayern deuten darauf hin, dass sich der Pilz weiter ausbreitet. Bisher liegen für Sachsen, auf dessen Fläche große und individuenstarke Populationen des Feuersalamanders vorkommen, noch keine Bsal-Nachweise vor.  Die Nationalparkregion Sächsische Schweiz ist ein Verbreitungsschwerpunkt des Feuersalamanders und mit rund. 12.300 ha Gesamtfläche eines der größten Schutzgebiete in Sachsen.

Citizen Science-Initiative „Feuersalamander, wo bist du?“

Das von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD), der Universität Leipzig und dem Senckenberg-Institut Dresden gemeinschaftlich initiierte Forschungsprojekt „Monitoring- und Frühwarnsystem zum Feuersalamandervorkommen in der Sächsischen Schweiz“hat zum Ziel, ein standardisiertes Erfassungs- und Monitoringsystem zu etablieren, um  Aussagen zur aktuellen Verbreitung und zu Bestandsveränderungen des Feuersalamanders in Sachsen zu ermöglichen. Hierzu dokumentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst die historischen und aktuellen Vorkommen in Sachsen, indem sie Sammlungsdaten und historische Handkataloge auswerten und Felderfassung betreiben. „Für die Felderfassung greifen wir neben eigenen Erfassungen auch auf die bereits bestehende Citizen Science-Initiative „Feuersalamander, wo bist du?“ zurück, die gemeinsam mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz und dem Senckenberg Institut entwickelt wurde “, so Projektleiter Professor Ulrich Walz von der HTWD.

Um Aussagen zum Bestand des Feuersalamanders und dessen Gefährdung machen zu können, werden die Struktur der Gewässer in denen der Feuersalamander vorkommt, und die angrenzenden Lebensräume kartiert. Darauf aufbauend können Eignung und Veränderung der Lebensräume und die potentielle Verbreitung mittels statistischer Habitatmodelle für die Region ermittelt werden. Weiterhin sollen in dem Projekt möglichst flächendeckend Referenzpopulationen auf das Vorkommen von Bsal untersucht werden, um einen möglichen Befall frühzeitig zu erkennen. „Analysen der Populationsgenetik bzw. -genomik sollen Aufschluss darüber geben, welche Populationen für das weitere Überleben der Art besonders wichtig sind. Diese Populationen müssten dann in dem Falle einer Ausbreitung von Bsal in Sachsen besonders geschützt werden.“, erläutert Professor Sebastian Steinfartz von der Universität Leipzig.

An dem Projekt sind die HTW Dresden (Prof. Dr. Ulrich Walz, Professur Landschaftsökologie und Geographische Informationssysteme), die Universität Leipzig (Prof. Dr. Sebastian Steinfartz, Professur Molekulare Evolution und Systematik der Tiere) und das Senckenberg Institut Dresden (PD Dr. Raffael Ernst) beteiligt. Eine enge Zusammenarbeit mit bestehenden Initiativen des BUND Sachsen zum Schutz und Erhalt des Feuersalamanders ist bereits initiiert.

Das Projekt wird mit insgesamt 392.000 Euro im Rahmen der „Richtlinie des Sächsischen  Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft für die Förderung von Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen biologischen Vielfalt und des natürlichen ländlichen Erbes im Freistaat Sachsen“ gefördert.

Weitere Informationen: http://www.senckenberg.de/de/feuersalamander-wo-bist-du/

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