Das Gründungsteam von Digital Roof
Moritz Schönherr
Das Gründungsteam: Marc-Oliver Tittel, Niklas Weber und Moritz Schönherr
Erstellt von Gründungsschmiede |

Von der Vorlesung zum eigenen Business

Niklas Weber, Marc-Oliver Tittel und Moritz Schönherr haben gemeinsam an der HTWD Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Im vierten Semester brachte sie das Modul Baukonstruktion auf eine zündende Geschäftsidee, die sie zur Gründung eines eigenen Unternehmens führte. Im Interview erzählt Moritz Schönherr von seiner Reise von der Uni zum Startup.

Wie entstand die Idee zu eurem Unternehmen?

Den Anstoß gab uns damals das Fach Baukonstruktion. Darin sollten wir einmal praktische Überlegungen rund um das Thema Gebäudeverschmutzung anstellen. Schnell sind wir mit unserem Professor dann über verschmutzte Dachrinnen ins Gespräch gekommen - ein Thema, das viele Eigenheimbesitzer jeden Herbst aufs Neue umtreibt. Wir haben uns gefragt, ob es am Markt eigentlich vernünftige Lösungen gibt, um Dachrinnen effektiv zu reinigen. Mit der Mutmaßung, dass dem nicht so sei, gingen wir der Sache näher auf den Grund.

Wann fiel der Startschuss, sich mit dem Thema ernsthafter auseinanderzusetzen?

Im Wahlpflicht Modul Praxis der Existenzgründung (PdE) im 5. Semester sahen wir dann die Chance, weiter an unserer Dachrinnen-Reinigungs-Idee zu arbeiten. Im Modul soll ein Business Plan für ein Produkt entstehen, das ein praktisches Problem löst und so haben wir uns mit unserer Produktidee hier gleich weiter intensiv auseinandergesetzt. Nach Modulende stand fest, dass wir unsere Idee über die PdE hinaus praktisch umsetzen wollen.

Wart ihr damit erfolgreich?

Ja und Nein. Unsere ursprüngliche Idee, Dachrinnen mit Hilfe von Drohnen zu reinigen, mussten wir verwerfen. „Zu wenig praktikabel“ - so das Feedback aus Gesprächen mit potenziellen Kundengruppen. Ganz verfehlt war die Idee jedoch nicht, denn Dachdecker haben in dem Einsatz von Drohnen einen echten Mehrwert für die Inspektion ihrer Dächer gesehen. Das Konzept, Dächer zu befliegen, Schäden aufzunehmen und per Software zu dokumentieren, führte dann schnell zu einem ersten gemeinsamen Pilotprojekt mit der Thomas Wagner GmbH und später zu ersten Umsätzen. Unter anderem zählte das Städtische Klinikum Dresden zu unseren ersten Kunden.

Wie ging es dann für euch weiter?

Aus dem Konzept der Dachbefliegung ist unser Unternehmen „Digital Roof – Die Dresdner Drohnenpiloten“ entstanden, bei dem wir uns fortan auf den Einsatz von Drohnen im Bereich der Schadenserkennung bei Gebäuden spezialisierten. 

Von unserer ursprünglichen Idee, ein Produkt zur Dachrinnenreinigung zu bauen, wollten wir aber nicht ablassen. Wir erweiterten unser Team mit dem Maschinenbau-Studenten Loris Kunze und begannen zu tüfteln, haben erste Prototypen entwickelt und uns Feedback eingeholt. Unser Ziel, ein leicht bedienbares, kostengünstiges Produkt zu entwickeln, konnten wir umsetzen und haben darauf auch ein Patent angemeldet.

Wer hat euch auf dieser Reise unterstützt?

Im Lab X und in der Gründungsschmiede haben wir immer wieder wichtige Impulse bekommen. „Wer ist eigentlich euer Kunde?“ und „Wie wollt ihr mit eurer Lösung denn Geld verdienen?“ waren Fragen, mit denen wir uns intensiv auseinandersetzen mussten. In Gründungsseminaren konnten wir wichtige Connections, zum Beispiel zu Patentanwälten, knüpfen. Und die Gründungsförderung InnoStartBonus des Freistaat Sachsen hat uns in der Anfangsphase finanziell den Rücken freigehalten.

Was steht als nächstes bei euch an? 

Bei Digital Roof sind wir nach wie vor darauf fokussiert, Dachdecker und Immobilienverwalter bei ihrer Arbeit zu unterstützen und unser Leistungsportfolio stets zu optimieren und zu erweitern.

Bezüglich der Dachrinnenreinigung möchten wir, dass unser Produkt möglichst zeitnah unter die Menschen kommt und ihnen einen großen Mehrwert liefert. Deshalb sind wir derzeit auf der Suche nach einem etablierten Partnerunternehmen, mit dem wir gemeinsam unsere Erfindung in die Produktion und Vermarktung bringen können. 

Welche Learnings aus eurer eigenen Gründungsreise könnt ihr angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Wir mussten lernen, uns von der Vorstellung der eierlegenden Wollmilchsau zu verabschieden, uns bei der Produktentwicklung für einen Weg zu entscheiden und damit einhergehend auch Abstriche in Kauf nehmen. Wichtig ist, den Bedarf des Marktes im Auge zu behalten und sich daran auszurichten. Testet euer Produkt immer wieder und baut das Feedback in die Entwicklung ein. Wenn ihr dem Kunden mit eurer Lösung einen echten Mehrwert liefert, führt das letztendlich zum eigenen unternehmerischen Erfolg.

Hier geht's zur Website von „Digital Roof – Die Dresdner Drohnenpiloten“ 

 

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Kontakt

Dipl.-Kffr. (FH) Susann Bladwell

Dipl.-Kffr. (FH) Susann Bladwell