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Der nächste Schritt zum digitalen Bauantrag

Wer schon einmal selbst gebaut hat, weiß es nur zu gut: Viele Zahlen und Fakten, aber auch Prüfungen und Gutachten gehören in einen vollständigen Bauantrag. Häufig müssen diese Dokumente in Papierform eingereicht werden.

Das Forschungsprojekt LandBIM hat zum Ziel, Bauantragsverfahren zukünftig erheblich zu verkürzen. Dazu entwickeln die Wissenschaftler eine digitale Assistenz, die in der Lage ist, wesentliche grundstücksbezogene Daten mit einem digitalen Bauwerksmodell (BIM) logisch zu verknüpfen. Die Softwaremodule könnten zukünftig von unterschiedlichen Akteuren in Planungs- und Baugenehmigungsverfahren verwendet werden.

Im Projekt arbeiten Geoinformatiker der HTW Dresden und das Unternehmen Geo-Office Gesellschaft für graphische Datenverarbeitung und Vermessung aus Brandenburg zusammen. Die Verbundpartner entwickeln gemeinsam eine Methode, um automatisiert grundstücksbezogene Analysen zu ermitteln.

„Derzeit werden in Deutschland grundstücksbezogene Daten nicht logisch mit dem digitalen Bauwerksmodell verknüpft. Informationen über bauplanungsrechtliche, bauordnungsrechtliche und eigentumsrechtliche Zustände liegen somit verteilt vor und müssen von den jeweilig Beteiligten aus verschiedenen Datenquellen und Rechtsvorschriften entnommen und interpretiert werden.“, beschreibt Projektleiter Professor Christian Clemen die Ausgangssituation.

Mit Hilfe einer Software soll es in Zukunft möglich sein, sowohl Bauplanung und Bauordnung als auch Fragen der eigentumsrechtlichen Zustände in einem digitalen Bauwerksmodell zusammenzufassen. „Durch die semantisch tiefe Verknüpfung der virtuellen Modelle des geplanten Bauwerkes mit den amtlichen Geodaten (GIS) in einem geeigneten Datenmodell/Linkmodell wird der digitale Datenaustausch und die automatisierte Berechnung von Kennzahlen des Landmanagements in BIM möglich. Die Softwaremodule können die sehr heterogenen Datenformate und Schemata von Geo- und Bauwerksmodellen importieren, verlinken, gemeinsam analysieren und die Analyseergebnisse präsentieren.“, so der Professor für Geodäsie und BIM.

Das Projekt wird mit rund 190.000€ Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Im Programm „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) werden gezielt Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt, um technische Innovationsvorhaben voranzutreiben und so die Unternehmen nachhaltig in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.

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