Mann steht in der Modellfabrik Industrie 4.0 der HTW Dresden
HTW Dresden
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Arbeit der Zukunft

Die Arbeitsgruppe Human Factors and Resources forscht an Lösungen, wie digitale Arbeit menschengerecht gestaltet werden kann.

Die Digitalisierung in der Mikroelektronikproduktion geht mit großen Schritten voran. Forschung findet hier auch auf europäischer Ebene in enger Kooperation zwischen Unternehmen und Hochschulen statt. Ein Beispiel dafür ist das kürzlich abgeschlossene europäische Großprojekt iDev4.0 mit 38 Partnern aus sechs Ländern. Das Projekt wurde mit einem Budget von 47 Millionen Euro im Rahmen des Programms ecsel-Horizon von der EU, vom Bund und von Sachsen gefördert).

Die Forscherinnen und Forscher entwickelten KI-Lösungen für die Fabriksteuerung, neue Technologien zur Remote-Steuerung von Fabriken und entwarfen digitale Zwillinge, damit laufende Produktionsprozesse detailliert und möglichst zeitgleich im virtuellen Raum gespiegelt werden können. Gleichzeitig wurde der Frage nachgegangen, wie die Arbeit in den zukünftigen Fabriken menschengerechter gestaltet werden kann:  Welche Eigenschaften müssen technische und organisatorische Innovationen haben, damit Stress, Monotonie und andere Gesundheitsrisiken vermieden werden? Wie kann sichergestellt werden, dass die zukünftigen Aufgaben für die Menschen herausfordernd bleiben und Lerngelegenheiten bieten, welche die persönliche Weiterentwicklung fördern?

Computersimulationen helfen, gesunde digitale Arbeitsplätze zu planen

Mit dieser Thematik beschäftigte sich im Teilprojekt SIBWOD (Simulation Based Work Design) die Arbeitsgruppe Human Factors and Resources an der HTW Dresden. Unter Leitung von Professor Rüdiger von der Weth erforschte die Gruppe Werkzeuge, die es erleichtern, bei zunehmender Digitalisierung gesunde und inhaltlich anspruchsvolle Arbeitsaufgaben und Arbeitsplätze für Menschen zu gestalten. Dazu entwickelten Tobias Jakubowitz und die anderen Teammitglieder eine Software, die bei der Konzeption und Planung zukünftiger Arbeitsplätze unterstützen soll. Wird neue Technik am Arbeitsplatz eingeführt, können geschulte Anwender weit im Voraus resultierende Veränderungen in den Arbeitsabläufen in das System eingeben. Mit Hilfe von Computersimulationen lässt sich dann für unterschiedliche Eingangsvoraussetzungen bei Qualifikationsniveau, Resilienz und emotionaler Verfassung abschätzen, wie lernförderlich und gesund die geplanten Arbeitsplätze sind und unter welchen Voraussetzungen diese Arbeit als sinnvoll erlebt werden kann. Erste Erprobungen im industriellen Kontext lieferten positive Ergebnisse. „Auf diese Weise kann die Qualität menschlichen Arbeitens schon deutlich früher bei der Planung zukünftiger Produktionsprozesse einbezogen werden. Angesichts der immer schnelleren technischen Entwicklung ist das eine wesentliche Voraussetzung, um Arbeit gesund gestalten zu können.“, erläutert Professor von der Weth.

Die Arbeitsgruppe arbeitet auch weiter an dieser Thematik. Folgende Fragen stehen bei laufenden und geplanten Projekten im Mittelpunkt: Lässt sich der Ansatz der simulationsbasierten Gestaltung zukünftiger Arbeit auch auf komplexere Tätigkeiten in anderen Branchen übertragen? Wie kann man ihn als Werkzeug in der Aus- und Weiterbildung einsetzen? 

Video zum Projekt an der HTW Dresden

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Simulation-based work design in Intelligent Production Systems

Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe Human Factors and Resources

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

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