Forscher mit Glas
HTWD / Crispin-Iven Mokry
Der Gewinner des Nachwuchsforschungspreises 2023 Lucas Kurzweg forscht zu Mikroplastik.
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Von schwimmenden Inseln, wertvollen Mikroalgen und mathematischen Modellen, die die Krebsbehandlung verbessern: Das Nachwuchsforschungssymposium 2024

Die Finalisten für den Nachwuchsforschungspreis 2024 der HTW Dresden stehen fest. Der mit max. 1.000€ dotierte Preis wird seit 2015 an der HTW Dresden an Promovierende bzw. frisch Promovierte vergeben.

Beim Nachwuchsforschungssymposium geben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Einblicke in ihre Arbeiten. Gleichzeitig müssen sie sich den Fragen des Publikums und der Jury stellen. Am 4. Juni 2024 sind alle Interessierten ab 15.30 Uhr ins PAB (Zentralgebäude) eingeladen. Folgende Wissenschaftler haben sich für die zweite Runde qualifiziert:

Lars Baldauf

Wachsende Population und damit verbundenes Städtewachstum führt dazu, dass Gewässer verstärkt nutzungsorientiert angepasst werden und damit morphologischen und hydrologischen Veränderungen unterlegen sind. Die vielfältigen Ökosystemleistungen der Gewässer leiden unter diesen Veränderungen. Doch Flächen für Renaturierungsmaßnahmen sind begrenzt. Schwimmenden Vegetationsstrukturen sind modulare Lösungen, die es ermöglichen, Gewässer zu entwickeln, ohne den Gewässerraum großflächig ausdehnen zu müssen. Diese Strukturen, auch als bepflanzte Schwimminseln bekannt, bestehen aus Vegetation und Schwimmkörpern, die im bestehenden Gewässerprofil installiert und verankert werden. Sie sind durch ihre Fähigkeit, auf- und abzusteigen, resilient gegenüber den zunehmenden Wasserstandsschwankungen, die durch den Klimawandel und die damit verbundenen Hochwasserereignisse sowie lange Trockenheitsperioden verstärkt werden. Für die Herstellung der Auftriebskörper muss von synthetischen Materialien, insbesondere Kunststoffen, abgesehen werden. Lars Baldauf untersucht, mit welchen alternativen, und vor allem ökologisch verträglichen Materialien die Schwimmkörper der Schwimminseln gestaltet werden können. 

Philipp Scherhag

Im Kampf gegen den Klimawandel und dem Ziel der effizienteren Ressourcennutzung gilt das Konzept der Kreislaufwirtschaft als ein Lösungsweg. Dabei werden Abfallströme als Rohstoff für neue Produktionsprozesse genutzt. Philipp Scherhag untersucht den Ansatz, extremophile Mikroalgen einzusetzen, um Nährstoffe aus Abwasser in nützliche Produkte zu wandeln. Als extremophil werden Organismen bezeichnet, die sich extremen Umweltbedingungen angepasst haben, die als lebensfeindlich betrachtet werden. Ganz konkret nutzt er die extremophile Rotalge Galdieria sulphuraria, die in saurem oder heißem Wasser leben kann. Diese Alge kann Zucker aus dem Abwasser aufnehmen und gleichzeitig einen wertvollen blauen Farbstoff namens Phycocyanin (PC) produzieren, der in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Medizinindustrie verwendet wird. Der Farbstoff hat antioxidative, krebshemmende und entzündungshemmende Eigenschaften, was ihn besonders wertvoll macht. Der Chemieingenieur zielt darauf ab, dass der Prozess der Aufreinigung der Abwässer gleichzeitig mit dem oben beschriebenen Verfahren wertstoffhaltige Biomasse produziert. Abwasser wird nicht nur gereinigt, sondern auch ein nützliches Produkt geschaffen.

Florian Franke

Florian Franke forscht im Bereich mathematischer Modelle, die sowohl physikalische als auch biologische Flüssigkeiten beschreiben - beispielsweise ein Wasser-Öl-Gemisch oder gesundes und krankes Zellgewebe. Dabei kommt der Begriff biologische Flüssigkeiten daher, dass sich mehreren Zellen in manchen Fällen ähnlich zu physikalischen Flüssigkeiten (z.B. ein Wasser-Öl-Gemisch) verhalten. In seiner Arbeit entwickelt und optimiert der Mathematiker verschiedene Modelle für die Simulation dieser Flüssigkeiten. Jedes Modell hat spezifische Eigenschaften und kann unterschiedliche Vorteile oder Nachteile aufweisen, abhängig von ihrer räumlichen und zeitlichen Definition. Beispielsweise übernimmt ein solches mathematisches Modell die Darstellung von Tumorsphäroiden bei einer Strahlentherapie: Tumorsphäroide sind dreidimensionale Zellansammlungen, die in Laborexperimenten zur Untersuchung von Krebsbehandlungen verwendet werden. Florian Frankes mathematisches Modell hilft, diese Experimente besser zu planen und zu simulieren, indem es biologisch motivierte Parameter verwendet. Es kann das Wachstum von Tumoren in Laborexperimenten genauso gut oder besser reproduzieren, als vergleichbare mathematischen Modelle, während es mindestens genauso effizient ist.

Verleihung Nachwuchsforschungspreis zum Dies Academicus

Das Symposium ist der Auftakt zum Dies academicus am kommenden Tag, welcher dieses Jahr unter dem Motto „Nachhaltig studieren, forschen und leben an der HTWD“ steht. Die Preisverleihung des Nachwuchsforschungspreises wird auf den Treppen der Bibliothek am 5. Juni um 10.15 Uhr im Anschluss an die Verleihung des Lehrpreises stattfinden. Wir laden alle interessierten Hochschulangehörigen – Studierende, Forschende, Beschäftigte - recht herzlich zu beiden Veranstaltung ein!

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

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Kontakt

M.A. Sophie Tietze

Forschungskoordinatorin

M.A. Sophie Tietze