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Forschung und TransferNachwuchsforschungssymposium 2023

07.06.2023 |  10:00  -  11:30 Uhr

Beim Nachwuchsforschungssymposium präsentieren sich die drei finalen Kandidaten für den Nachwuchsforschungspreis 2023. Folgende Wissenschaftler stellen ihre Forschungsarbeiten vor:

David Schaarschmidt

Im Vergleich zu vielen anderen Industriezweigen wird das Bauwesen noch immer durch manuelle Handarbeit, hohen Personal- sowie Geräteeinsatz und fordernde Randbedingungen unter wechselnder Witterung geprägt. Um die Bauzeiten zu verkürzen, die Qualität zu steigern und Arbeitsabläufe zu automatisieren, gewinnt der Fertigteilbau immer mehr an Bedeutung. Als bisherige Regelbauweise werden die einzelnen vorgefertigten Bauteile meist mit Hilfe von Ortbeton kraftschlüssig vor Ort verbunden. Eine konsequente Erweiterung dieser Bauweise stellt das modulare Bauen dar, bei welchem gänzlich auf Ortbeton oder Klebeverbindungen verzichtet werden soll. Stattdessen werden Betonfertigteile miteinander verspannt; deren Kontaktflächen erfahren eine planmäßige Druckkraft. Durch diese wird die Haftreibung in der Fuge aktiviert, wodurch die einzelnen Bauteile kraftschlüssig verbunden werden und nicht auseinandergleiten. Herr Schaarschmidt untersucht in seiner Arbeit das Langzeitverhalten dieser sogenannten Trockenfugen. Durch seine Erkenntnisse soll sichergestellt werden, dass diese überdrückten und zyklisch beanspruchten Trockenfugen zwischen den Bauteilen ebenso lang tragfähig und gebrauchstauglich sind.

Lucas Kurzweg

Mikroplastikpartikel sind polymere Materialien, welche ein weltweit auftretendes Umweltproblem mit bisher nicht abschätzbaren Folgen darstellen. Mikroplastik steht im direkten Zusammenhang mit den großen Krisen unserer Gegenwart: Klimawandel, Verlust an Biodiversität und Umweltverschmutzung. Herr Kurzweg untersucht in seiner Arbeit die Veränderung von Mikroplastik in der Umwelt, beispielsweise die Entstehung von Mikroplastik durch Abrieb an der Gewässersohle. Durch die Untersuchung solcher Veränderungen können wichtige Informationen über das Verhalten von Mikroplastik während des Transports in einem Fluss gewonnen werden. Darüber hinaus entwickelt Herr Kurzweg eine zeit- und kosteneffiziente Methode zur Bestimmung von Mikroplastik in Flusssedimenten. Mit Hilfe dieser Methode können Quellen und Senken von Mikroplastik identifiziert und maßgeschneiderte Konzepte zum Schutz besonders gefährdeter Ökosysteme erarbeitet werden.

Benjamin Härtel

Automobilhersteller nutzen Dummys um einwirkende Kräfte bei Crashtestversuchen zu messen – beispielsweise zum Zweck der Typzulassung. Die Dummys sind dabei für die immer gleichen Versuchsbedingungen mit ähnlichen Geschwindigkeiten ausgelegt. Außerdem sind die Dummys stets nur auf eine Art des Aufpralls spezialisiert. Diese Standardisierungen entsprechen in der Regel nicht einem realen Unfall und menschliche Verletzungen werden nicht realistisch dargestellt. In seiner Arbeit entwickelt Herr Härtel einen Biofidel-Dummy, welcher – anders als übliche Dummys – als Surrogat des menschlichen Körpers wirkt und somit menschliche Verletzungen für bestimmte Belastungsbereiche und Verwendungszwecke anzeigen kann. Der Biofidel-Dummy kommt damit dem menschlichen Vorbild so nahe wie möglich. So brechen beispielsweise auch die Knochen des Dummys bei hoher Belastung im Crashtest, genauso wie es beim Menschen passiert. Dadurch lässt sich der Dummy für fast alle Einsatzzwecke im Crashverhalten der Fahrzeugsicherheit einsetzten um komplexe Verletzungsentstehungen aufzuzeigen.

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Das Symposium und die Preisverleihung finden im Rahmen des Hochschulfestes der HTW Dresden zum Dies Academicus statt. Wir laden alle interessierte Hochschulangehörige und Studierenden recht herzlich zur Veranstaltung ein!

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Ort:
S 228