In der Woche vom 09.10. bis zum 13.10.2017 fand zum ersten Mal die „Industry Research Project Week“ als Teil des Moduls „Industry or Research Project“ (IRPW) statt. Ziel ist es, Studenten im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen an aktuelle Forschungsthemen aus Wissenschaft und Wirtschaft heranzuführen. Neben dem Auf- und Ausbau von fachspezifischen Kenntnissen sollen sie vor allem ihre Fähigkeiten bei der interdisziplinären Zusammenarbeit verbessern. Dazu werden Studenten aus anderen Fachbereichen und Universitäten in die Projektwoche einbezogen. Gleichzeitig wird den Studenten die Möglichkeit geboten, am „Ort des Geschehens“ zu sein, z.B. im Forschungslabor, in der Produktwerkstatt und/ oder beim Kundenunternehmen.
Smart Cleaning als Herausforderung
Interdisziplinäre Teams arbeiten an neuen Produktkonzepten
An der IRPW 2017 nahmen insgesamt 16 Studenten teil. Neben Wirtschaftsingenieuren von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften waren Produktdesigner von der Fakultät Gestaltung der HTW Dresden sowie zwei Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein (Halle/ S.) beteiligt. Unter der Überschrift “Innovative Smart Materials – Design Meets Technology” arbeiteten drei Teams an der Generierung von innovativen Produktkonzepten, und zwar unter Verwendung von intelligenten (smarten) Materialien. Als Betreuer und Coaches standen ihnen dabei Prof. Meinel und Hr. Wilde von der Burg Giebichenstein sowie Prof. Günther von der HTW Dresden zur Seite.
Tag 1: IRPW Projektwoche - Smart Cleaning. Im Fokus der Projektwoche stand die Entwicklung intelligenter Reinigungsutensilien.
Tag 1: SLUB Makerspace - Input EBF (1). Hr. Jäckel, GF, referiert über die Branche der Besen-/ Bürstenhersteller.
Tag 1: SLUB Makerspace - Input EBF (2). Probleme und Herausforderungen werden am konkreten Produkt aufgezeigt.
Tag 1: SLUB Makerspace - Input Cumulino (1). Hr. Boxberger demonstriert das aktive Lagerungs- kissen für Babys.
Tag 1: SLUB Makerspace - Input Cumulino (2). Die Teilnehmer machen sich erste Notizen für neue Produktkonzepte.
Tag 1: SLUB Makerspace - Input. Prof. Günther stellt den Ablaufplan und die geplanten Aktivitäten in der Projektwoche vor.
Tag 2: Fraunhofer IWU - Input. Prof. Meinel von der Burg Giebichenstein referiert über das 'Wesen des Schmutzes'.
Tag 2: Fraunhofer IWU - Rundgang (1). Die Studierenden erhalten einen guten Einblick in das Forschungsinstitut (hier Raumakustik).
Tag 2: Fraunhofer IWU - Rundgang (2). Hr. Elsner, wiss. Mitarbeiter am IWU, stellt an einem Demonstrator die Piezokeramiken vor.
Tag 2: SLUB Makerspace - Projektarbeit (1). Unter Anleitung von Hr. Wilde werden die ersten Schritte in der Arbeit mit Smart Materials gemacht.
Tag 2: SLUB Makerspace - Projektarbeit (2). Zum Experimentieren stand eine Vielzahl von Materialien (z.B. Formgedächtnis~) zur Auswahl.
Tag 2: SLUB Makerspace - Projektarbeit (3). Die Studenten gingen direkt ans Werk und bauten die ersten Prototypen, u.a. eine Smart Brush mit Motor.
Tag 3: Stadtreinigung Dresden - Exkursion (1). Am dritten Tag besuchten wir das Unternehmen SDR, welches tagtäglich Straßen und Plätze in DD reinigt.
Tag 3: Stadtreinigung Dresden - Exkursion (2). Hr. Siebert, Abteilungsleiter Reinigung, zeigte uns die verschiedenen Straßenreinigungsfahrzeuge der SDR.
Tag 3: Stadtreinigung Dresden - Exkursion (3). Die Drehbürsten an den Fahrzeugen verschleißen relativ schnell - eines der potenziellen Probleme.
Tag 3: SLUB Makerspace - Projektarbeit (1)
Am Nachmittag können die Studenten die smarten Materialien testen.
Tag 3: SLUB Makerspace - Projektarbeit (2). Ein Formgedächtnisdraht wird mit Heißluftpistole "in Form" gebracht.
Tag 3: SLUB Makerspace - Input Laviu (1). Hr. Schmidt, Geschäftsführer, stellt den Business Case des Dresdner´Start-ups vor.
Tag 4: Burg Giebichenstein - Produktideen (1). Nach Besichtigung der Kunsthochschule Halle/ S. beginnen die Studenten ihre Ideen zu skizzieren ...
Tag 4: Burg Giebichenstein - Produktideen (2) ... und entwerfen die ersten Prototypen, um die Funktionsweise zu testen. Hier: T-Shirt mit Formgedächtnisdraht.
Tag 4: Burg Giebichenstein - Produktideen (3). Die meiste Zeit wird intensiv gearbeitet und diskutiert. Aber: Etwas Spaß muss auch mal sein!
Tag 4: Burg Giebichenstein - Seminarraum
Tag 4: Halle - Teamevent (1). Im Kneipenviertel
Tag 4: Halle - Teamevent (2). Rundgang Altstadt
Tag 5: Produktkonzept 1: Atmungsaktives T-Shirt (1) - Idee: T-Shirt öffnet sich automatisch bei Wärmeentwicklung, z.B. Sportliche Aktivität
Tag 5: Produktkonzept 1: Atmungsaktives T-Shirt (2) - Umsetzung: Formgedächtnislegierungen ermöglichen Öffnungs-/ Schließfunktion
Tag 5: Produktkonzept 2: Intelligente Bürste (1) - Idee: Zu starkes Aufdrücken der Bürste auf Straße führt zu Vibration am Lenkrad
Tag 5: Produktkonzept 2: Intelligente Bürste (2) - Umsetzung: Messung von Druck und Vibration am Lenkrad lässt sich über Piezokeramiken realisieren
Tag 5: Produktkonzept 3: Smarter Topfreiniger (1) - Idee: Metall-Topfreiniger wird aus (thermischen) Formgedächtnislegierungen gefertigt
Tag 5: Produktkonzept 3: Smarter Topfreiniger (2) - Umsetzung: Form- gedächtnisdraht wird so programmiert, dass er sich bei Hitze (Ge- schirrspüler) aufspannt
Ergebnisse können sich sehen lassen
Designentwürfe werden am Ende der Projektwoche präsentiert
In einem Mix aus Input- und Arbeitssessions wurden die Studierenden schrittweise an die Problemstellung „Smart Cleaning“ und der Materialtechnologie „Smart Materials“ herangeführt. „Besonders interessant und lehrreich war zu sehen, wie in einer Woche aus einer vagen Vorstellung/ Idee ein erstes, funktionierendes Produktdesign entsteht“, so eine Teilnehmerin. Wesentliche Voraussetzung hierfür war das Zusammenbringen mehrerer Fachdisziplinen (Design, Technik und Wirtschaft), welches für die Projektarbeit neue Perspektiven eröffnete. Insgesamt wurden drei Designentwürfe am Ende der Projektwoche vorgestellt und bewertet:
Selbstbelüftendes T-Shirt, was auf Hitze reagiert und dadurch länger getragen werden kann
Druckempfindliche Drehbürste für die Straßenreinigung, welche zu weniger Verschleiß führt
Nachhaltiger Metall-Topfreiniger, der im Geschirrspüler immer wieder gereinigt werden kann