Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Mein Lehrportfolio umfasst die Begriffe Lernen, Wissen, Erfahrung, Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wachstum und Ausbildung.

Lehrportfolio

Lehrveranstaltungen

Einführung

Die HTW Dresden steht für eine praxisorientierte Ausbildung, verbunden mit einer anwendungsorientierten Forschung. In ihrem Leitbild hat die HTW Dresden globale Ausbildungsziele formuliert, die dem gesellschaftlichen Wandel hin zur Wissensgesellschaft Rechnung tragen. Dazu gehört neben der Verbesserung des Studienerfolges auch die Vermittlung nicht-fachspezifischer Schlüsselkompetenzen. Im Rahmen eines Projektes, das das Thema Studienerfolg fokussiert, bin ich an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der HTW Dresden u.a. für die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen zuständig. In allen meinen Lehrveranstaltungen nutze ich digitale Technologien auf verschiedenen Ebenen des digitalen Lehren und Lernens: von der virtuellen Verwaltung, über die digital unterstützte Wissensvermittlung bis hin zur onlinegestützten Wissensüberprüfung oder virtuellen Wissenskonstruktion (Anwendung). Dabei kommt in allen Fällen die sachsenweit eingesetzte Lernplattform OPAL (Online-Plattform für akademisches Lehren und Lernen) der Bildungsportal Sachsen GmbH zum Einsatz. Im Laufe der Jahre des mich Fortbildens und Ausprobierens habe ich jedoch festgestellt, dass es relativ egal ist, welche Lehr-Methode ich anwende. Ausschlaggebend für gute Lehre ist ein klar definiertes Lehr-/Lernziel, welches ich mit Unterstützung von Stimme, Tafel, Laptop, Arbeitsblättern, OPAL, etc. umsetzen kann.

Methoden

Tuschelgruppe

In den meisten Fällen wird ein Lehrender, der vor einer Gruppe steht und in diese hinein eine Frage stellt mit großem Schweigen quittiert. Zu groß ist die Angst der Gruppenmitglieder sich öffentlich vor den anderen zu blamieren.

Wenn ein Lehrender eine Frage stellt und die Gruppe bittet, sich zu zweit oder dritt tuschelnd 1-3 Minunten darüber auszutauschen, summt es im Raum.

Die Studierenden sind aktiviert, lernen, dass ihr Nachbar das Gleiche oder etwas Ergänzendes beitragen kann, die gleichen offenen Fragen und Probleme hat, und wird sich dadurch viel offenen trauen, genau dieses anzusprechen, wenn es zurück zur Frage in die gesamte Gruppe geht. Es besteht kein Gesichtsverlust mehr für den Antwortenden.

Diese Methode ist anwendbar in kleinen Gruppen, aber auch in übergroßen, überfüllten Hörsälen. Sie eignet sich hervorragend, Vorwissen abzufragen, die Studierenden eine Zuhörverschnaufspause zu gönnen, eine konkrete Fragestellung zu erörtern,  am Ende eines Vortrags als Zusammenfassung oder zur Klärung nach offenen Fragen.

Die 6 Denkhüte

The Six Thinking Hats von Edward de Bono (vgl. 1999) habe ich für mich als Feedbackmethode entdeckt. Unter Feedback verstehe ich, sicherzustellen, das Gelehrtes beim Lernenden verstanden angekommen ist, und zu erfahren, wie bestimmte didaktische Methoden und Werkzeuge, die ich anwende, vom Studierenden aufgenommen und bewertet werden.

In einer Art Rollenspiel kann jeder Studierende jeden der sechs farblich unterschiedlichen Hüte symbolisch aufsetzen und ohne Gesichtsverlust seine Meinung, Wahrnehmung, Emotion oder positive/negative Kritik äußern.
Zunächst setze ich den blauen Hut, den der Organisation, auf und erkläre die Hüte. In der Regel beginne ich mit dem weißen Hut und sammle Fakten: Was haben Sie (bis) heute / in der Veranstaltung / im Semester gelernt und sehe damit, ob ich mein gestecktes Lehr-/ Lernziel erreicht habe. Der schwarze Hut sammelt negative und der gelbe Hut positive Kritik: Was hat Ihnen überhaupt nicht, bzw. sehr gut gefallen? Der rote Hut fängt Emotionen auf und kann zwischen Ich- und Du-Botschaften unterscheiden und der grüne Hut blickt in die Zukunft: Was soll unbedingt genauso bleiben, und viel wichtiger: was geht noch (mehr)?

 


 

Pomodoro-Technique

Francesco Cirilo, der Erfinder der Pomodoro-Technik geht davon aus, dass die durchschnittliche Konzentrationsspanne eines Menschen 25 Minuten beträgt. Er definiert eine Pomodoro-Einheit auf 25 Minuten und sagt, dass dann eine kurze, 5-minütige Pause eingelegt werden sollte, damit in den nächsten 25 Minuten wieder unter voller Konzentration gearbeitet werden kann. Nach 4 Pomodoro-Einheiten verlangt er eine längere Pause. (vgl. The Pomodoro-Technique, 2009). In der Hochschuldidaktik gehen z.B. Döring und Ritter-Mamczek ebenfalls davon aus, dass nach etwa 20-30 Minuten Einatmen ein Ausatmen für Lernende (vgl. Lehren und Trainieren in der Weiterbildung, 2001, S. 151ff) gewährleistet werden muss. Ich stelle sicher, dass nach 25 Minuten Input ein Aktivitätenwechsel stattfindet.

So oft wie möglich versuche ich meine Vorlesungen in Pomodoro-Einheiten einzuteilen. Ich stelle, nachdem ich die Pomodoro-Technik vorgestellt habe, meinen mitgebrachten Kurzzeitwecker auf 25 Minuten und unterbreche mit Klingeln für eine 5-minütige Pause. So unterteile ich eine 90-minütige Vorlesung in 3 Pomodoro-Einheiten. Die Studierenden lieben diese Einteilung und ich kämpfe sehr wenig mit unaufmerksamen Tuschlern oder Smartphone-Nutzern.
Die Studierenden sind motiviert, auch bei langatmigen Themen, sich mal eben nur 25 Minuten zu konzentrieren.

 


 

12-24h-Email-Antwort-Garantie

In der ersten Vorlesung eines jeden Semesters zeige ich mein antiquiertes Handy mit Tasten und garantiere, dass ich innerhalb von 24h, eher allerdings innerhalb von 12h oder gar kürzer, Emails beantworte. Wenn ich nicht antworte, ist sicher das Email nicht bei mir angekommen. Belächelt verlasse ich die Veranstaltung und bekomme am Ende eines jeden Semesters fassungsloses, aber dankendes Feedback ob der schnellen und zuverlässigen Email-Antwort-Zeit.