Fakultät Geoinformation

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Studierende der Geoinformation der HTW Dresden bei Vermessungsarbeiten auf dem St-Pauli-Friedhof
Cornelius Scherzer
Studierende der Geoinformation der HTW Dresden bei Vermessungsarbeiten auf dem St-Pauli-Friedhof
Erstellt von Cornelius Scherzer |

Gedenkorte gestalten, Friedhöfe weiterentwickeln

Am Tag des Offenen Denkmals 2022 wurden Geschichte und Perspektiven des St.-Pauli-Friedhofs Dresden und des ehemaligen „Judenlagers Hellerberge“ und späteren „Entbindungslagers Kiesgrube“ thematisiert. Ausstellungen, Führungen, ein Audioprojekt und Filmvorführungen zogen Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen an. Die HTW Dresden war an der Programmgestaltung und -koordination maßgeblich beteiligt und stellte auch Projekte von ihren Studierenden vor.

Der Tag des Offenen Denkmals am11. September unter dem Motto „Kulturspur.  Ein Fall für den Denkmalschutz” bot Anlass für vielfältige Informationsangebote und interessante Diskussionen mit Gästen und unter den beteiligten Akteuren. Auf dem St.-Pauli-Friedhof luden das Kirchspiel Dresden-Neustadt und die Evangelisch-mennonitische Gemeinde ein, die denkmalgeschützte Friedhofsanlage mit wertvollen Gebäuden, Grabmalen und Grünstrukturen sowie das sonst unzugängliche benachbarte ehemalige Lagerareal zu erleben und Perspektiven für deren Erhaltung, Nutzung und Entwicklung zu erörtern.

Ins Bewusstsein gerufen wurde die Verfolgung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger im „Judenlager Hellerberge“ und die Misshandlung von Zwangsarbeiterinnen und ihrer Kinder im „Entbindungslager Kiesgrube“. Den Hintergrund lieferten eine Ausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sowie Originalfilme, kommentiert von dem Historiker Daniel Ristau, ergänzt durch Informationen und Führungen mehrerer ehrenamtlich engagierter Akteure. Darunter Hildegart Stellmacher, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden, Genia Callejas, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt Dresden, Uwe Meyer-Clasen, Annika Dube-Wnęk und das Autorenkollektiv audioscript. Prämiierte Beiträge des Ideenwettbewerbes „Gedenkareal Dresdner Norden“ 2022, durchgeführt vom Amt für Kultur und Denkmalschutz, zeigten Visionen und Vorschläge zum Umgang mit wichtigen Gedenkorten.

Projektarbeiten von Studierenden unterstützen die Friedhofsentwicklung

Studierende der HTW Dresden in den Studiengängen Geoinformation, Gartenbau, Landschafts- und Freiraumentwicklung sowie Umweltmonitoring erarbeiten seit vielen Jahren in Projekt- und Abschlussarbeiten immer wieder Bestandsaufnahmen und Entwicklungskonzepte für Friedhöfe und Gedenkorte. Dazu gehören die Darstellung der Entwicklungsgeschichte, die Vermessung  von Bauwerken, Vegetation und Grabfeldstrukturen, die Erfassung der Bedeutung für Erholung und Artenschutz. Die Ergebnisse, in digitalen Formaten zusammengeführt und für die Öffentlichkeitsarbeit aufbereitet, werden von Friedhofsträgern und kommunalen Ämtern genutzt. Aktuell ist die Hochschule am Projekt „Green Urban Labs II“ beteiligt, das die Weiterentwicklung früherer Friedhofsflächen als Teil der öffentlichen Grünen Infrastruktur Dresdens untersucht und aufzeigt. Mehrere Absolventinnen und Absolventen der HTW Dresden haben verantwortliche berufliche Positionen im Friedhofswesen übernommen oder sind ehrenamtlich engagiert.

Beitrag im MDR-Sachsenspiegel

Im Interview mit dem MDR-Sachsenspiegel erläutert Bettina Bruschke die Bedeutung von Friedhöfen für das Stadtklima.

 

 

Erstellt von Cornelius Scherzer |

Kontakt

Dipl.-Ing. Bettina Bruschke

Laboringenieur

Dipl.-Ing. Bettina Bruschke