Artenübersicht
Fantastische Fledertiere & wo sie (in Sachsen) zu finden sind
In Sachsen konnten bisher 22 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden9, in ganz Deutschland sind es aktuell 25 Arten8. Auf den Internetseiten des NABU gibt es fantastische Portraits zu allen Fledermäusen in Deutschland, inklusive schönen Bildern und interessanten Hörbeispielen. Auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat unter anderem ausführliche Steckbriefe zu den Fledermäusen Arten zu Verfügung gestellt. Ihr genaues Aussehen, ihre jeweils bevorzugten Lebensräume und genauere Feinheiten zur Bestimmung könnt ihr dort, unter "Anleitung zur Rufanalyse" oder in der Literatur nachschlagen. Hier gibt es einmal eine kurze Übersicht der 22 sächsischen Arten, ihrer Verbreitung und Häufigkeit in Sachsen, dem Höreindruck nach dem Mischerverfahren (Heterodyn-Detektor) und ihrer Hauptfrequenz in kHz.
Fledermausarten in Sachsen
Name | Verbreitung/Häufigkeit in Sachsen | Höreindruck nach dem Mischerverfahren | Hauptfrequenz in kHz |
---|---|---|---|
Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) | Elbtal und Nebentäler zwischen Sächsischer Schweiz & Raum Meißen; regional begrenzt, selten | flötenartige Ruffolgen, ähnlich dem Fluggeräusch von Enten | 107-115 |
Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) | ganz Sachsen mit Schwerpunkt gewässerreiches Tiefland | trockener, stakkatoartiger Zweitaktrythmus „tikete-tikete-tikete-tikete" | 40-47 |
Teichfledermaus (Mytotis dasycneme) | einzelne Nachweise im Elbtal & Teichlausitz, bisher keine Quartiernachweise; sehr selten | trockene, normalerweise scharfe Rufe, etwas kräftiger als Wasserfledermaus, zweite Hauptfrequenz oft kurze und laute „wachtelähnliche“ Rufe | Hauptfrequenz der beiden Rufe 37-41 bzw. 30-36 |
Brandtfledermaus/Große Bartfledermaus (Myotis brandtii) | in Sachsen weit verbreitet mit Schwerpunkt in waldreichen Gebieten, relativ häufig | trockener, sehr regelmäßiger Rhythmus „dig-dig-dig" der an das Ticken einer Uhr erinnert | 39-46 |
Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) | in allen Naturräumen Sachsens verbreitet, insgesamt jedoch selten | von der Großen Bartfledermaus nur von Expert*innen zu unterscheiden | 41-52 |
Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) | Verbreitung noch unklar, erste Funde im westsächsischen Tiefland, im unteren Erzgebirge & im Raum Dresden | leicht trockene Rufe, ähnlich Fransen- & Wimpernfledermaus | 50-60 |
Fransenfledermaus (Myotis nattereri) | in ganz Sachsen verbreitet & relativ häufig | sehr trockene zum Teil unregelmäßige „dig-dig-dig“ Rufe | 32-48 |
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) | in Sachsen bisher sehr selten nachgewiesen | trockene, schnelle „ticke“ Rufe | 41-48 |
Großes Mausohr (Myotis myotis) | in Sachsen weit verbreitet mit Schwerpunkt in waldreichen Gebieten, relativ häufig | meist trockene, hart klingende, recht regelmäßige Laute „tek-tek-tek-tek" | 28-35 |
Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) | Sachsen dient als Wochenstuben-, Paarungs-, Rast und Überwinterungsgebiet, Wochenstuben vor allem im gewässerreichen Tiefland | nasse, zweigeteilte aufeinanderfolgende Rufe „Plip-Plop“ | Hauptfrequenz der beiden Rufe bei 18-20 bzw. bei 21-27 |
Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri) | Vorkommen im westlichen Hüggelland; selten | nasse, zweigeteilte aufeinanderfolgende Rufe „Plip-Plop“ | 22-28 |
Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) | im Tief- & Hügelland weit verbreitet & häufig, in den Mittelgebirgen seltener | nasse Laute, gleichmäßiges dampflokartiges „tjappe, tjappe, tjappe" | 24-27 |
Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii) | in den Sächsischen Mittelgebirgsregionen häufig | nasse Laute, langsamer, unregelmäßiger Rhythmus | 27-30 |
Zweifarbenfledermaus (Vespertilio murinus) | v.a. Durchzug & Überwinterung, einzelne Reproduktionshinweise; im Sommer kopfstarke Männchenkolonien bekannt, selten | nasser Laut, ähnlich dem der Breitflügelfledermaus, etwas langsamer | 23-26 |
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) | in ganz Sachsen häufig | nasse Laute, mitunter in sehr unregelmäßigem Rhythmus „pipi-pupu-pipipupupupu" | 43-49 |
Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) | v.a. im Tief- und Hügelland; selten | ähnlich meist leiser als Zwergfledermaus, blubbernd wie Regentropfen, die aus einer undichten Rinne fallen | 52-57 |
Rauhautfledermaus ( Pipistrellus nathusii) | im nördlichen Tiefland v.a. Durchzügler sowie einzelne Fortpflanzungsnachweise; selten | nasse Laute, die schwerer klingen & noch mehr holpern als bei Zwergfledermaus „papapa-papa-papapapap" | 37-41 |
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) | weit verbreitet, Schwerpunkt im Hüggelland sowie im Vogtland | kurzes, hartes, etwas nasses Ticken mit relativ deutlichem Oberton | Hauptfrequenz der beiden Rufe 32-33 bzw. 39-42 |
Braunes Langohr (Plecotus auritus) | in ganz Sachsen häufig | sehr leise, schnelle Rufe, „vmnt" | 25-35 |
Graues Langohr (Plecotus austriacus) | im Tief- & Hügelland verbreitet, insgesamt jedoch selten | vom Braunen Langohr nur durch Expert*innen zu unterscheiden | 23-28 |
Weißrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii) | bisher nur Einzelfunde* | für Gattung Pipistrellus typische Rufe, ungleichmäßige Rufabstände | 36-41 |
Alpenfledermaus (Hypsugo savii) | bisher nur Einzelfunde* | typischer, etwas gedämpfter Rhythmus ähnlich Nordfledermaus | 32-35 |
Tabelle 4: Fledermausarten in Sachsen
Quelle: Verbreitung/Häufigkeit in Sachsen nach BRINKMANN et al. (2012), Höreindruck nach dem Mischerverfahren nach RICHARZ (2011) & SKIBA (2014), Hauptfrequenz in kHz nach SKIBA (2014)
* Laut Fledermausschutz Sachsen (zuletzt besucht am 12.12.2023).
Fledermaus-Frage-Feld
Welche Art ist am häufigsten in den Kopfbildern der Unterseiten dieser Fledermaus-Webseite vertreten?