Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie

Fledermaus auf Daumen
Zwergfledermaus Urheber*in: Gilles San Martin Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/ Quelle: https://www.flickr.com/photos/sanmartin/5933690662/

Artenübersicht

Fantastische Fledertiere & wo sie (in Sachsen) zu finden sind

In Sachsen konnten bisher 22 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden9, in ganz Deutschland sind es aktuell 25 Arten8. Auf den Internetseiten des NABU gibt es fantastische Portraits zu allen Fledermäusen in Deutschland, inklusive schönen Bildern und interessanten Hörbeispielen. Auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat unter anderem ausführliche Steckbriefe zu den Fledermäusen Arten zu Verfügung gestellt. Ihr genaues Aussehen, ihre jeweils bevorzugten Lebensräume und genauere Feinheiten zur Bestimmung könnt ihr dort, unter "Anleitung zur Rufanalyse" oder in der Literatur nachschlagen. Hier gibt es einmal eine kurze Übersicht der 22 sächsischen Arten, ihrer Verbreitung und Häufigkeit in Sachsen, dem Höreindruck nach dem Mischerverfahren (Heterodyn-Detektor) und ihrer Hauptfrequenz in kHz.

Fledermausarten in Sachsen

Name Verbreitung/Häufigkeit in Sachsen Höreindruck nach dem Mischerverfahren Hauptfrequenz in kHz
Kleine Hufeisennase
(Rhinolophus hipposideros)
Elbtal und Nebentäler zwischen Sächsischer Schweiz & Raum Meißen; regional begrenzt, selten flötenartige Ruffolgen, ähnlich dem Fluggeräusch von Enten 107-115
Wasserfledermaus
(Myotis daubentonii)
ganz Sachsen mit Schwerpunkt gewässerreiches Tiefland trockener, stakkatoartiger Zweitaktrythmus „tikete-tikete-tikete-tikete" 40-47
Teichfledermaus
(Mytotis dasycneme)
einzelne Nachweise im Elbtal & Teichlausitz, bisher keine Quartiernachweise; sehr selten trockene, normalerweise scharfe Rufe, etwas kräftiger als Wasserfledermaus, zweite Hauptfrequenz oft kurze und laute „wachtelähnliche“ Rufe Hauptfrequenz der beiden Rufe 37-41 bzw. 30-36
Brandtfledermaus/Große Bartfledermaus
(Myotis brandtii)
in Sachsen weit verbreitet mit Schwerpunkt in waldreichen Gebieten, relativ häufig trockener, sehr regelmäßiger Rhythmus „dig-dig-dig" der an das Ticken einer Uhr erinnert 39-46
Kleine Bartfledermaus
(Myotis mystacinus)
in allen Naturräumen Sachsens verbreitet, insgesamt jedoch selten von der Großen Bartfledermaus nur von Expert*innen zu unterscheiden 41-52
Nymphenfledermaus
(Myotis alcathoe)
Verbreitung noch unklar, erste Funde im westsächsischen Tiefland, im unteren Erzgebirge & im Raum Dresden leicht trockene Rufe, ähnlich Fransen- & Wimpernfledermaus 50-60
Fransenfledermaus
(Myotis nattereri)
in ganz Sachsen verbreitet & relativ häufig sehr trockene zum Teil unregelmäßige „dig-dig-dig“ Rufe 32-48
Bechsteinfledermaus
(Myotis bechsteinii)
in Sachsen bisher sehr selten nachgewiesen trockene, schnelle „ticke“ Rufe 41-48
Großes Mausohr
(Myotis myotis)
in Sachsen weit verbreitet mit Schwerpunkt in waldreichen Gebieten, relativ häufig meist trockene, hart klingende, recht regelmäßige Laute „tek-tek-tek-tek" 28-35
Großer Abendsegler
(Nyctalus noctula)
Sachsen dient als Wochenstuben-, Paarungs-, Rast und Überwinterungsgebiet, Wochenstuben vor allem im gewässerreichen Tiefland nasse, zweigeteilte aufeinanderfolgende Rufe „Plip-Plop“ Hauptfrequenz der beiden Rufe bei 18-20 bzw. bei 21-27
Kleiner Abendsegler
(Nyctalus leisleri)
Vorkommen im westlichen Hüggelland; selten nasse, zweigeteilte aufeinanderfolgende Rufe „Plip-Plop“ 22-28
Breitflügelfledermaus
(Eptesicus serotinus)
im Tief- & Hügelland weit verbreitet & häufig, in den Mittelgebirgen seltener nasse Laute, gleichmäßiges dampflokartiges „tjappe, tjappe, tjappe" 24-27
Nordfledermaus
(Eptesicus nilssonii)
in den Sächsischen Mittelgebirgsregionen häufig nasse Laute, langsamer, unregelmäßiger Rhythmus 27-30
Zweifarbenfledermaus
(Vespertilio murinus)
v.a. Durchzug & Überwinterung, einzelne Reproduktionshinweise; im Sommer kopfstarke Männchenkolonien bekannt, selten nasser Laut, ähnlich dem der Breitflügelfledermaus, etwas langsamer 23-26
Zwergfledermaus
(Pipistrellus pipistrellus)
in ganz Sachsen häufig nasse Laute, mitunter in sehr unregelmäßigem Rhythmus „pipi-pupu-pipipupupupu" 43-49
Mückenfledermaus
(Pipistrellus pygmaeus)
v.a. im Tief- und Hügelland; selten ähnlich meist leiser als Zwergfledermaus, blubbernd wie Regentropfen, die aus einer undichten Rinne fallen 52-57
Rauhautfledermaus
( Pipistrellus nathusii)
im nördlichen Tiefland v.a. Durchzügler sowie einzelne Fortpflanzungsnachweise; selten nasse Laute, die schwerer klingen & noch mehr holpern als bei Zwergfledermaus „papapa-papa-papapapap" 37-41
Mopsfledermaus
(Barbastella barbastellus)
weit verbreitet, Schwerpunkt im Hüggelland sowie im Vogtland kurzes, hartes, etwas nasses Ticken mit relativ deutlichem Oberton Hauptfrequenz der beiden Rufe 32-33 bzw. 39-42
Braunes Langohr
(Plecotus auritus)
in ganz Sachsen häufig sehr leise, schnelle Rufe, „vmnt" 25-35
Graues Langohr
(Plecotus austriacus)
im Tief- & Hügelland verbreitet, insgesamt jedoch selten vom Braunen Langohr nur durch Expert*innen zu unterscheiden 23-28
Weißrandfledermaus
(Pipistrellus kuhlii)
bisher nur Einzelfunde* für Gattung Pipistrellus typische Rufe, ungleichmäßige Rufabstände 36-41
Alpenfledermaus
(Hypsugo savii)
bisher nur Einzelfunde* typischer, etwas gedämpfter Rhythmus ähnlich Nordfledermaus 32-35

Tabelle 4: Fledermausarten in Sachsen
Quelle: Verbreitung/Häufigkeit in Sachsen nach BRINKMANN et al. (2012), Höreindruck nach dem Mischerverfahren nach RICHARZ (2011) & SKIBA (2014), Hauptfrequenz in kHz nach SKIBA (2014)
* Laut Fledermausschutz Sachsen (zuletzt besucht am 12.12.2023).


 

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