Feuersalamander-Projekt
Sächsische Allianz zum Schutz des Feuersalamanders
Das von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der Universität Leipzig und den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden gemeinschaftlich initiierte Forschungsprojekt hat zum Ziel, ein Monitoring- und Frühwarnsystem zum Schutz des Feuersalamanders in Sachsen aufzubauen.
Dabei geht es zunächst darum das Wissen über die Vorkommen der Art in der Region zu ergänzen und Nachweislücken zu schließen. Um Aussagen zum Bestand des Feuersalamanders und dessen Gefährdung machen zu können, kartieren die Wissenschaftler/-innen die Vorkommen von erwachsenen Salamandern, Salamanderlarven und ihre Lebensräume. Basierend auf diesen Daten können die Eignung der Feuersalamander-Standorte in der Region bewertet und zukünftige Veränderungen vorhergesagt werden.
Weiterhin sollen Tiere auf den Erreger Bsal untersucht werden, um eine mögliche Gefährdung frühzeitig zu erkennen. Analysen der Populationsgenetik sollen außerdem Aufschluss darüber geben, welche Populationen in der Region besondere Aufmerksamkeit benötigen.
Hintergrund
Die Sächsische Schweiz ist ein Verbreitungsschwerpunkt des Feuersalamanders in Sachsen und damit besonders relevant für den Bestand der geschützten Art. Das „Regenmännchen“, welches sein Versteck nur bei Regen oder hoher Luftfeuchte verlässt, fühlt sich vor allem in den vielen kleinen Tälern der Region wohl. Gefährdet ist die Tierart hauptsächlich durch den Verlust ihrer Lebensräume und den Straßenverkehr. Seit einigen Jahren tritt auch ein schädlicher Hautpilz, die sogenannte Salamanderpest (Batrachochytrium salamandrivorans, kurz: Bsal), bei Salamandern auf. In Sachsen wurde bisher zwar noch kein Bsal dokumentiert, jedoch deuten erste Nachweise aus anderen Gebieten darauf hin, dass sich der Erreger in Deutschland weiter ausbreitet.
Aufruf zum Mitmachen! – Melden Sie uns Ihre Beobachtungen
Im Frühjahr verlassen Feuersalamander ihr Winterquartier. Sie sind lebendgebärend und die Weibchen wandern dann zielstrebig zu den Laichgewässern und setzen ihre Larven ab, welche sich bis zur Metamorphose über mehrere Monate im Wasser entwickeln. Mit diesem Zeitpunkt startet auch unsere Feldarbeit.
Sie können Teil unseres Projektes werden und bei der Kartierung der Feuersalamander-Vorkommen in der Region mitmachen! Dafür gibt es die Citizen-Science-Initiative (Bürgerwissenschaft) „Feuersalamander, wo bist du?“, die gemeinsam vom Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz, dem Senckenberg-Institut Dresden und der HTW Dresden entwickelt wurde.
Und so können Sie uns helfen: Falls Sie zufällig Feuersalamander sehen, melden Sie uns bitte Ihre Beobachtung. Das geht ganz einfach entweder vor Ort mit dem Smartphone oder zu Hause an Ihrem Computer über folgenden Link oder QR-Code:
https://arcg.is/1C0Gre
Sie werden dann zum Meldebogen weitergeleitet. Um die Erfassungen optimal auswerten zu können benötigen wir einige Informationen, weshalb wir Sie bitten, das Formular möglichst vollständig zu übermitteln. Besonders wichtig sind der genaue Standort, das Funddatum und pro Tier ein von oben aufgenommenes Foto, auf welchem man das individuelle Rückenmuster gut erkennt. Melden Sie uns bitte auch tote Tiere. Der Schutz der Art hat dabei Priorität: Fassen Sie die Tiere nicht an und betreten Sie die Laichgewässer nicht. Mit Ihrer Meldung leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz!
Das Projekt wird über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen des EPLR gefördert. Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
Kontakt zum Projekt
Kooperationspartner
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/feuersalamander